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Brauche ich wirklich einen Blog?

Du hast ein gutes Produkt, eine schicke Webseite und vielleicht auch schon einen Startseitensatz mit Wumms. Musst du jetzt auch noch Blogposts schreiben? Ja, definitiv! Hier erkläre ich dir, warum du einen Blog mit richtig gutem Content brauchst, wenn du online gefunden werden willst.

Ich will dir nichts vormachen: Wenn du auf deiner Webseite einen Blog haben möchtest, funktioniert das nicht mal eben so nebenher und hopplahopp.

Bloggen ist echt Arbeit.

Denn es genügt nicht, wenn du einmal im Quartal einen kurzen Text über die News aus deinem Unternehmen veröffentlichst.

Oder wenn du in deinen Blogposts erzählst, in welchen Cafés du am liebsten arbeitest.

Für einen gut funktionierenden Business-Blog (aus der Sparte “Bringt Kunden”) musst du richtig in die Tasten hauen. Und zwar regelmäßig.

Ich empfehle dir: Schreib mindestens einen langen Blogpost pro Monat.

Oder noch besser: Einen Blogpost alle zwei Wochen.

Warum so viel? Und so oft?

Ganz einfach: Weil du damit Google auf dich aufmerksam machst.

1. Google liebt Blogs

Wenn du in Google gefunden werden willst, kommst du um ausführliche Blogposts nicht herum. Denn auch wenn deine Webseite SEO-technisch toll optimiert ist, wird sie nur dann in Google angezeigt, wenn du auch regelmäßig guten Content auf deiner Seite veröffentlichst.

Warum?

Google schickt regelmäßig kleine Roboter im Netz rum, so genannte Google-Bots. Die schauen immer wieder auf deiner Seite vorbei und checken ab, was hier so los ist.

Wenn du auf deiner Seite

  • aktuellen Content
  • neuen Content
  • ausführlichen Content

hast, wird das von Google belohnt. Die Google-Bots melden dann an die Zentrale zurück: „Hey, auf dieser Webseite ist ordentlich was los” Das muss eine sehr interessante Seite sein.“

Und dadurch steigst du im Google Ranking nach oben.

Zugegeben: Das ist eine sehr vereinfachte Erklärung des komplexen Google-Algorithmus‘ – aber im Prinzip funktioniert der Google-Mechanismus tatsächlich so.

Und wenn der Content in deinem Blog so nutzwertig ist, dass viele Menschen zu dir auf die Seite kommen und lange dort bleiben, dann ist auch das für Google ein Zeichen, dass es bei dir richtig gute Inhalte zu deinem Thema gibt.

Und wieder rückst du im Ranking ein Stückchen weiter nach oben.

Es ist sozusagen eine Aufwärts-Spirale:

  • Durch guten Content kriegst du ein gutes Ranking bei Google. 
  • Durch gutes Ranking wirst du von anderen Menschen besser gefunden. 
  • Und je mehr Menschen deine Seite finden und dort auch gerne bleiben und deine Blogposts lesen – desto besser wirst du von anderen Menschen bei Google gefunden.

Genial, oder?

Umgekehrt ist es allerdings genauso: Wenn du nur grottigen Content auf deiner Seite hast und die Kunden nach drei Sekunden wieder abhauen, merkt Google auch das – und straft dich durch ein schlechtes Ranking ab.

Es reicht jedenfalls nicht, deinen Lesern hier und da mal ein paar Tipps zu geben. Wenn du online neue Kunden gewinnen willst, sollte dein Content extrem gut strukturiert sein und inhaltlich in die Tiefe gehen. 

2. Menschen suchen nach Lösungen für ihre Probleme

Menschen suchen im Internet nach Antworten auf ihre Fragen. Nach Lösungen für ihre Probleme. Nach Medizin für ihre Schmerzpunkte.

Wenn du mit deinem Blog ihre Fragen beantwortest und ihre Schmerzen lindern kannst, hast du sehr gute Chancen, dass sie auf deine Dienstleistung oder dein Produkt aufmerksam werden.

Deine Blogposts sollten deshalb keine Werbe-Veranstaltung für dein Produkt sein – sondern gezielt auf die Schmerzpunkte deiner potenziellen Kunden eingehen.

Ein Beispiel:

Eine verzweifelte Mutter hat immer wieder Probleme beim Zubettbringen ihrer Tochter. Das Kind will partout nicht einschlafen, schreit, steht wieder auf, will essen, will trinken, will fernsehen.

Als die Tochter endlich schläft, spätabends um 22 Uhr, setzt sich die völlig entnervte Mutter an ihren Rechner und gibt verschiedene Suchbegriffe in Google ein – denn sie sucht nach Tipps, was sie tun kann.

So gelangt sie auf verschiedene Webseiten mit Artikeln, die ihr weiterhelfen.

Darunter ist auch die Seite einer Familien-Beraterin, die sich unter anderem auf das Thema “Einschlafrituale für Kinder” spezialisiert hat. Sie klickt sich nach dem Lesen ihres Artikels zum nächsten Beitrag, liest sich ein, ist begeistert. Und dann sieht sie, dass diese Beraterin auch Online-Coachings für Eltern anbietet.

Erst einmal verlässt sie die Seite wieder – aber nach der nächsten anstrengenden Einschlaf-Situation bucht sie die Beraterin.

Hätte diese Mutter in Google nach “Online-Coaching für Eltern” gesucht?

Nein. Denn sie wusste ja gar nicht, dass es das gibt.

Die Familien-Beraterin hatte nur eine Chance, auf ihren Radar zu geraten, weil sie Beiträge geschrieben hatte, die ihr in einer akuten Schmerzsituation weitergeholfen haben – und auf die Suchbegriffe ausgerichtet waren, nach denen Mütter WIRKLICH suchen.

3. Blogs machen dich zum Experten

Wenn du ein Produkt verkaufst oder eine Dienstleistung anbietest, dann kennst du dich normalerweise in deinem Themengebiet blendend aus. Du hast dich schließlich jahrelang damit beschäftigt, dich fortgebildet, dein Wissen vergrößert und viele, viele Erfahrungen gesammelt.

Du bist also Experte oder Expertin.

Das Problem ist: Außer dir weiß das (fast) niemand.

Du musst also deine Kunden erstmal auf dein Expertenwissen aufmerksam machen. Und das gelingt dir am besten womit? Natürlich mit Blogposts.

Denn wenn Kunden auf deine Webseite kommen, buchen sie ja nicht sofort – sondern stöbern erst mal herum – um zu sehen, ob dein Angebot für sie richtig ist.

Nützliche Blogposts voller Tipps und Tricks helfen ihnen, zu verstehen: Du kennst dich wirklich aus.

So können sie besser einschätzen:

  • Kann ich von dieser Person wirklich etwas lernen?
  • Kann ich hier Qualität erwarten?
  • Hat mir die Art gefallen, wie sie schreibt und wie sie ihr Wissen weitergibt?

Wenn potentielle Kunden deinen Blog lesen und diese Fragen mit „Ja“ beantworten, wirst du für sie zum Experten. Meist fällt die Kaufentscheidung dann später ohne großes Nachdenken. Willst du wissen, ab wann du dich „Experte“ nennen darfst? Dann schau dir dieses Video an:

4. Welche Fehler solltest du vermeiden?

Jetzt habe ich dir erklärt, warum es für dich als Online-Unternehmer wichtig ist, einen Blog zu haben und regelmäßig Posts zu veröffentlichen. 

Aber natürlich gibt es auch hier ein paar Fallstricke. 

Hier erkläre ich dir die größten Fehler, die viele machen – und wie du sie vermeiden kannst.

Fehler Nummer 1: Du schreibst nur über dich

Ich lese immer wieder Blogs, in denen Menschen erzählen, was sie heute schon erlebt haben, wo sie in Urlaub waren, was sie gerne essen oder dass es jetzt neue Produkte im Sortiment gibt.

Versteh mich nicht falsch: Ich finde es super, wenn potenzielle Kunden dich kennen lernen können – aber das gehört nicht in deinen Blog, sondern in Social Media. 

Ein Blog, der dich als Experte oder Expertin auszeichnet und Kunden anlocken soll, muss mehr bieten als Einblicke in dein Business: Er muss ein Problem lösen oder Wissen vermitteln. Er muss anderen Menschen irgendwie das Leben erleichtert. Dafür braucht dein Blogpost ein konkretes Thema – und das ist ganz sicher nicht dein letzter Urlaub.

Wie du richtig gute Themen für deinen Blog findest, kannst du hier nachlesen.

Fehler Nummer 2: Du wirbst zu sehr für dein Produkt

Natürlich würdest du – wie fast alle Unternehmer – gerne den ganzen Tag über dein Produkt oder deine Dienstleistung sprechen.

Doch dein Blog ist keine Werbeplattform!

Ein Blog soll für deine potenzielle Kunden ein Ort sein, an dem sie sich gut aufgehoben fühlen und gedanklich andocken können. Erst, wenn sie Vertrauen zu dir aufgebaut haben, kannst du anfangen, über deine Produkte zu sprechen.

Doch wie kannst du über dein Produkt sprechen, ohne Werbung dafür zu machen?

Du könntest z.B. dein Produkt als eines von mehreren in einer Liste erwähnen – z.B.

  • „Die besten Online-Familien-Beratungen“ – und eine davon bist du
  • „Die schönsten Galerien im Hamburger Umland“ – und eine davon ist deine
  • „Die wirksamsten Methoden zum Abnehmen für Frauen ab 40“ – und eine davon bietest du an

Natürlich erwähnst du dann auch deine Mitbewerber – aber die googlen deine Kunden sowieso.

Denn kein Mensch ist heutzutage noch so blauäugig, dass er etwas auf den ersten Blick kauft. Die Leute treffen immer häufiger informierte Kaufentscheidungen. Und je besser du sie auf dem Weg dorthin begleitest, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie später bei dir kaufen.  

Fehler Nummer 3: Du gehst nicht in die Tiefe

Viele Blogposts, die ich sehe, sind total oberflächlich. Das, was ich dort bekomme, habe ich schon 1000 Mal irgendwo anders gelesen.

Und dafür ist mir meine Zeit echt zu schade.

Deshalb ist mein Profi-Tipp: Geh bei deinen Texten in die Tiefe!

Such dir ein spezifisches Problem und nutze dann dein ganzes Fachwissen und Herzblut, um es von allen Seiten zu beleuchten – und es am Ende zu lösen.

Dabei hilft es dir, wenn du dir vor dem Schreiben eine Struktur für deinen Blogpost überlegst.

Dein Blogpost könnte zum Beispiel

  • Die 5 wichtigsten Tipps zum Thema zusammenfassen
  • Eine 7-Schritte-Anleitung geben
  • 9 Sätze zeigen, die in einer bestimmten Situation bestens funktionieren (etwa beim nächsten Gehaltsgespräch)

Wenn du die einzelnen Punkte der Reihe nach abarbeitest, wird dein Blogpost automatisch übersichtlicher – und tiefgründiger.

Fehler Nummer 4: Du produzierst eine Textwüste

Der Inhalt deines Blogposts ist wichtig, klar. Aber denk bitte auch an die Optik!

Dein Post kann noch so toll sein – doch wenn du ihn in Schriftgröße 9 und mit einfachem Zeilenabstand auf deine Webseite setzt, wird ihn niemand lesen.

Denk an deine Leser! Gib ihnen die Chance, sich durch deinen Text zu hangeln. Wirf ihnen Anker aus, nach denen sie greifen können.

Wie das funktioniert? Ganz einfach.

  • Mach Absätze. Drücke nach jedem Gedanken, den du ausführst, einmal auf die ‚Return‘-Taste. Mit Absätzen lüftest du deinen Text, und deine Leser können dir besser folgen.
  • Mach Bullet Points. Nutze die Aufzählungszeichen, um Klarheit und Struktur in deinen Text zu bringen. Durch Bullet Points vermeidest du lange Aufzählungen und hebst wichtige Dinge klar hervor.
  • Wenn es passt, illustriere oder bebildere deine Gedanken. Vielleicht gibt es eine passende Grafik, die alles schön auf den Punkt bringt?
  • Sorge für ausreichend Weißraum auf deiner Seite – also genug Abstand zwischen Überschrift und Text und zum Rand hin.

Wie du mit einfachen Kniffen deine Webseite übersichtlicher gestalten kannst, erkläre ich dir hier.

Du hättest gern Hilfe dabei, einen Blog zu starten?

Dann lass dich auf die Warteliste für “Populär!” setzen! Gemeinsam bringen wir WUMMS auf deine Startseite und machen dich in Google und Social Media sichtbarer.

Ein Gedanke zu „Brauche ich wirklich einen Blog?“

  1. Danke für die wertvollen Tipps! Einfach eine tolle Zusammenfassung.

    Ergänzend zu Fehler #1

    Ich habe lange Zeit nur Expertenartikel gebloggt. Privates habe ich in meinem Blog komplett herausgehalten. Das war für mich die richtige Strategie und hat meinen Expertenstatus untermauert. Bis ich eines Tages es doch gewagt habe, einen privaten Blogartikel zu schreiben (Fun Facts über mich). Es fühlte sich erst komisch an, wirke ich dann noch seriös, gebe ich zu viel Privates preis?

    Aber seitdem habe ich ein Gesicht und Leute kontaktieren mich mit den Worten: Du bist doch die mit den 5 Vornamen:-)

    Die gesunde Mischung macht es und ein klein wenig Privates im Blog kann auch Türen öffnen.

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.