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Pressearbeit: 7 Dinge, die du 2021 anders machen solltest

Hast du 2020 versucht, in die Presse zu kommen – warst aber leider erfolglos? Keine Sorge: Damit bist du nicht allein! Was du 2021 tun kannst, damit es ein besseres Pressejahr für dich wird, das verrate ich dir in diesem Blogpost.

Tipp #1:
Hör auf, Pressemitteilungen zu versenden

Die meisten Pressemitteilungen interessieren Journalisten nicht die Bohne.  

Warum? Weil täglich an die 150 solcher Mitteilungen auf die Redakteure einprasseln.  

Kein Mensch würde es schaffen, sich täglich durch solche Text-Massen durchzuarbeiten! 

Deshalb scannen Redakteure ihren Posteingang nur – und alles, was sie nicht brennend interessiert, wird gar nicht erst geöffnet.  

Und da du vermutlich eher nicht in die Fraktion „Pressestelle von VW/Tesla/Apple“ gehörst, würde ich dir raten: Lass den Konkurrenz-Kampf sein. Du als kleines Licht kannst ihn nicht gewinnen! 

Statt einer Pressemitteilung brauchst etwas, das im Posteingang gegen die Großen anstinken kann. 

Etwas, wonach der Journalist tatsächlich sucht. 

Und das sind: Themen-Ideen. Gute Stories. Spannende Interviews.  

Machst du Redakteuren Vorschläge, die in eine diese Kategorien passen (und das sollte schon an der Betreffzeile zu erkennen sein), dann hast du größere Chancen, im Posteingang entdeckt zu werden.  

Der angenehme Neben-Effekt: Du kommst weg vom Bittsteller (“Würden Sie bitte, bitte über mich/mein Produkt/meine Dienstleistung berichten?”) hin zum Gespräch auf Augenhöhe (“Hey, ich hab was zu sagen, ist das interessant für Sie?”).

Tipp Nr. 2: Mach Gesprächs-Angebote

Pressearbeit á la Marike heißt also: Du lädst Journalisten ein, sich mit dir zu unterhalten.

“Hätten Sie Interesse an einem Interview zu diesem Thema?” Das sollte dein Lieblingssatz werden!   

Denn so hebst du dich von den Standard-Pressemitteilungen im Posteingang des Journalisten ab, in denen wieder irgendein Tag der offenen Tür stattfindet oder eine große Herausforderung gemeistert wurde.  

Wenn du erzählst, was du weißt, was du erlebst hast, was deine Meinung ist – dann hat der Journalist nicht das Gefühl, Werbung für dich zu machen. Deshalb solltest du auf solche Inhalte setzen, anstatt dein Produkt oder deine Dienstleistung in den Himmel zu loben! 

Alles, was dein Business zu sehr in den Vordergrund rückt, törnt Journalisten nämlich ab – und lässt sie nur noch an eines denken: dich mit der Anzeigen-Abteilung zu verbinden.

Tipp #3:
Schaff deinen Verteiler ab (oder gar nicht erst an)

Du hast jetzt gelernt, dass Journalisten sich über Themen-Angebote freuen. Was sie aber gar nicht mögen: Massenmails zu erhalten. 

Klar klingt es erst mal attraktiv, eine Liste mit 500 Journalisten-Kontakten zur Verfügung zu haben. 

Das Problem dabei: Individuelle Gesprächsangebote sind so nicht möglich. Ein Journalist merkt es sofort, wenn er einer von vielen ist! 

Dem Redakteur einer großen Zeitschrift solltest du einen anderen Vorschlag unterbreiten als dem Journalisten bei einem Online-Magazin. Denn der eine wird eher nach Stories suchen – der andere eher nach Tipps und Nutzwert.  

Deshalb: Spar dir die Investition in einen Verteiler, recherchiere lieber die Adressen von wenigen Journalisten und schreib diese dann individuell an.

Tipp #4:
Besorg dir ein Magazin

Die beste Zeitinvestition in puncto Pressearbeit? Durch Magazine zu blättern.  

Kauf dir die Publikation, in die du es schaffen willst (das geht übrigens oft auch online als ePaper)! Klick dich durch die Seiten des Online-Magazins, das dich interessiert! Hör dir die Radiosendung an, die dein Favorit wäre! 

So bekommst du ein besseres Gespür dafür, was die Redakteure dieses einen Mediums wirklich suchen.

  • Sind sie auf der Suche nach Experten?
  • Nach emotionalen Geschichten?
  • Bringen sie viele Stories von normalen Menschen oder eher von Prominenten?
  • Haben sie Interviews im Heft?
  • Bieten sie Tipps und Tricks, die man sofort umsetzen kann?

All das erfährst du nur, wenn du dir die Publikation genau anschaust, die du kontaktieren möchtest.  

Und nur so kannst du auch Vorschläge machen, die zu genau diesem Medium passen.

Du weißt ja bereits: Das ist der Schlüssel für gute Pressearbeit!

Tipp #5: 
Überleg, was andere von dir lernen können

Auf welchem nischigen Gebiet kennst du dich richtig gut aus? Was kannst du weitergeben, so dass andere etwas lernen? 

Diese Fragen stellen sich auch die Teilnehmer meines Presse-Programms – und bieten sich den Medien als Interview-Partner an.  

Besonders erfolgreich waren im vergangenen Jahr diejenigen, die Corona als Aufhänger wählten:  

  • Silke sprach als Familien-Coach darüber, wie man in Zeiten des Lockdowns den Familienfrieden wahrt
  • Home Office-Expertin Teresa gab mehrfach Interviews zum Thema „Führen aus dem Home Office“
  • Karriere-Beraterin Silke wurde in einem Interview gefragt, wie man in Zeiten von Corona Honorare digital verhandelt

Frag also auch du dich: Was weiß ich – und wie kann ich ein Gesprächs-Angebot entwickeln, um dieses Wissen anzubieten? 

Wähle dabei lieber einzelne, kleinere Wissens-Bereiche aus, statt “Alles über Home Office” oder “Gehaltsverhandlungen”.

Tipp #6:
Finde einen Aufhänger

Mit einem aktuellen Aufhänger wird jedes Thema automatisch spannender.  

Bestes Beispiel: Home Office-Expertin Teresa, die letztes Jahr in meinem Presse-Programm gestartet war.  

Zu Beginn dachten wir noch über Themen-Angebote wie “Wo gibt’s die schönsten Coworkings unter Palmen?” nach. 

Dann aber kam Corona.  

Und plötzlich war Teresa die Frau der Stunde. 

Sie brach das große Thema “Home Office” auf kleinere Unterthemen runter und schrieb viele, viele E-Mails an einzelne Redakteure.  

Das Ergebnis: Auf ihrer Webseite prangt heute ein üppiges “Bekannt aus”-Banner (darunter u.a. Spiegel Online, Süddeutsche Zeitung, Welt, Manager Magazin und Business Insider) – und sie ist ausgebucht. 

Teresa hatte 

  • etwas Nützliches zu einem hoch aktuellen Thema zu sagen
  • das in verständliche Worte gegossen
  • sich auf den Hosenboden gesetzt.

Und das ist eine unschlagbare Kombi.  

Also: Überleg dir, zu welchem aktuellen Aufhänger du dein Wissen anbieten kannst (dabei hilft dir übrigens auch der kostenlose Content- und PR-Kalender).  

Und dann mach Journalisten kurze, unkomplizierte Gesprächs-Angebote.  

Magical things might happen!

Tipp #7:
Setz dich jeden Monat wieder hin

Eines solltest du wissen: Pressearbeit ist ein Marathon, kein Sprint.  

(Wenn es easy wäre, würde es ja jeder machen :-D) 

Willst du schnelle Ergebnisse, so musst du viel Geld in die Hand nehmen und dir Advertorials kaufen (bezahlte Artikel, bei denen du bestimmen darfst, was drinsteht) oder eine Anzeige schalten.  

Für echte Artikel, die ernst genommen werden, investierst du kein Geld – sondern Zeit.  

Einmal hinsetzen und drei E-Mails rausschicken? Mal kurz irgendwo anrufen?  

Das wird nicht funktionieren.  

Von 30 Gesprächs-Angeboten, die du aussendest, kommen vielleicht nur fünf Rückmeldungen zurück.  

Aber das ist auch nicht weiter schlimm, denn wenn nur drei davon wirklich zu Artikeln führen – dann sind das drei Namen für dein “Bekannt aus”-Banner auf der Webseite! 

Unsere Programmteilnehmer überlegen deshalb immer wieder neu, welche Aufhänger sie wie nutzen können. Sie drehen und wenden und beleuchten ihr Themengebiet von allen Seiten.  

Wenn du 2021 in die Presse willst, solltest auch du jeden Monat wieder aktiv werden.  

Mein Tipp: Blockier dir schon jetzt feste Zeiten.  

Denn was im Kalender steht, ist ein TERMIN.  

Und Termine platzen lassen – das ist schließlich eine ganz hässliche Angelegenheit, gell?!

Meine besten Ideen für deinen Content und die Pressearbeit:

Im kostenlosen “Content- und PR-Kalender” verrate ich dir 137 Aufhänger, Termine und Themen-Ideen für mehr Sichtbarkeit in 2021. Nutze den Kalender Monat für Monat für deine Planung (am Computer ausfüllbar)!

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