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Drei Fragen, die du im Januar für deine PR stellen solltest

  • 6 min read

Wie wäre es, wenn du dieses Jahr nicht einfach nur so vor dich hin wurschteln würdest – sondern mal so richtig mit Plan an deine PR gingest? Dann stell dir unbedingt jetzt im Januar diese drei wichtigen Fragen! Sie helfen dir das ganze Jahr über, richtig gute PR zu machen.

1. Frage:
„Wann ist der ideale Zeitpunkt für mein Thema?“

Diese erste Frage ist die Basis guter PR. Denn natürlich kann ein Journalist das ganze Jahr über alle möglichen Themen schreiben. Diätenwahnsinn etwa. Den viel zu frühen, täglichen Schulbeginn unserer Kinder. Ein spannendes Buch. Aber mit einem aktuellen Aufhänger wird aus dem „Kann“ ein „Muss“.

Wusstest du etwa, dass es einen Internationalen Anti-Diät-Tag gibt?

Dass viele Journalisten am Ende der großen Ferien jedes Jahr nach originellen, noch nicht dagewesenen Themenideen suchen?

Dass Juli eine tolle Zeit für Bücher-Themen ist? (Ferienbeginn!)

Immer dann, wenn es einen für diese Publikation wichtigen Anlass gibt, sind Journalisten auf der Suche nach passenden Themen. Die – Achtung! – aber natürlich auch interessant sein sollten.

Manche PR-Agenturen haben das mit den Aktionstagen beispielsweise durchaus verstanden – verschicken dann aber sowas wie „10 Putz-Tipps“ zum „Putz-deinen-Kühlschrank-Tag“.

Das ist natürlich nicht besonders originell.

Besser ist es also, man fragt sich:

  • Welche emotionale Geschichte hätte ich zu welchem Aktionstag zu bieten?
  • Zu welchem Zeitpunkt im Jahr passt meine ungewöhnliche Erfahrung am besten?
  • Und wenn ich eine Aktion oder ein Event plane – wann wäre das am Schlauesten?

Wenn du so an deine Jahresplanung herangehst, kommst du bestimmt auf Ideen, die dir sonst nicht gekommen wären.

Stell dir etwa vor, du willst ein Buch promoten. Darin geht es um eine Frau, die Karriere machen will, aber von den Männern in ihrer Firma daran gehindert wird.

Und dann veranstaltest du am Internationalen Frauentag eine Lesung, zu der du auch Journalisten einlädst. In der Einladung schreibst du, dass nur 29% der deutschen Frauen eine Führungsposition besetzen – und dass deshalb am Abend der Lesung 29 Frauen und 71 Männer im Publikum sitzen werden.

Dafür braucht es kein riesiges PR-Budget, sondern nur eine Menge Freunde und Bekannte, etwas Organisationstalent – und eine knackige Email zwei, drei Wochen vorher an die Journalisten der Lokal- und Regionalmedien.

Erstens wird so eine Einladung auffallen neben all den langweiligen Emails und Standard-Pressemitteilungen, die sonst so im Posteingang des Redakteurs landen.

Und zweitens wirst du den Journalisten zu einem Zeitpunkt erwischen, an dem er sich möglicherweise bereits leise fragt: „Was bringen wir eigentlich zum Frauentag?“

Bingo. So geht das.

Und ich wäre nicht ich, wenn ich da nicht schon das passende (kostenfreie!) Angebot für dich in der Tasche hätte: Wenn du dich zu meinem Newsletter anmeldest, erhältst du nämlich den Content- und PR-Kalender mit 579 Aufhängern. Ja, richtig. 579!

2. Frage:
„Wann plant der Journalist für dieses Thema?“

Du hast nun also ein Top-Thema.

Du weißt, welche Publikation das interessieren würde.

Aber wann solltest du das Thema konkret anbieten?

Die Antwort: früher, als du denkst.

Nehmen wir einmal eine Themenseite in einer Tageszeitung. Sie erscheint immer donnerstags. Man könnte meinen, da werde halt am Montag, Dienstag und Mittwoch geplant und geschrieben, was am Donnerstag erscheint.

Eben nicht.

Denn die zuständige Redakteurin dieser Themenseite hat bereits vor vier Wochen geplant, welchen größeren Text sie oben auf der Seite bringen wird, und welche Texte mittlerer Länge unten erscheinen werden. Sie hat schon vor zwei Wochen das Interview für die rechte Spalte geführt und muss jetzt nur noch die Kurz-Texte für die linke Spalte fertigmachen.

Es bringt ihr also nichts, wenn du dich am 4. März mit einem Thema für den Internationalen Frauentag meldest. Sie braucht das Ganze schon Mitte Februar.

Deshalb musst du lernen, wie Journalisten vorauszudenken.

Weihnachtsthemen für ein Magazin? Im August, September anbieten.

Ein Interview, das zur Frankfurter Büchermesse passt, für eine Wochenzeitung? Bitte etwa sechs bis acht Wochen im Voraus melden.

Dein Themenangebot an ein Online-Magazin zu Internetsicherheit bei kleinen und mittleren Unternehmen, anlässlich des jährlichen Treffens des Chaos Computer Club? Je größer das Magazin, desto mehr Wochen im Voraus. Mindestens aber drei bis vier.

Falls du dich fragst, warum das notwendig ist –­ hier  ein typischer Ablauf, wie ein Text entsteht:

  • Der Redakteur kommt auf ein Thema 
  • Themen-Konferenz: Das Thema wird besprochen, noch mal „gedreht“ und verändert 
  • Ein freier Journalist wird beauftragt 
  • Drei Wochen später liefert er 
  • Der Redakteur bearbeitet den Text 
  • Die Chefredakteurin bearbeitet den Text 
  • Der freie Journalist bekommt den Text noch einmal zu sehen 
  • Wörtliche Zitate werden von den Interviewten autorisiert 
  • Die Chefin vom Dienst überprüft und korrigiert den Text 
  • Der Text geht in den Druck (Print- Publikationen) 
  • Der Text erscheint

Du siehst: Diese Abläufe brauchen viel Zeit. Und du musst schon VOR Schritt 1 auf der Bildfläche erscheinen! Dann nämlich, wenn der Journalist auf Themensuche geht.

3. Frage:
„Was muss passieren, damit mein Wissen gefragt ist?“

Diese Frage stellen sich die Wenigsten. Deshalb kannst du allen anderen eine Naslang voraus sein – und immer dann mit deinem Expertenwissen auftauchen, wenn in deiner Nische, auf deinem Themengebiet etwas passiert.

Etwa, wenn es einen Hackerangriff auf eine Bundesbehörde gibt. Solltest du IT-Spezialist sein und mittelständische Unternehmen beraten, na, dann ist sicher jetzt die beste Zeit, um an ein Online-Magazin für ebensolche mittelständische Unternehmen heranzutreten und vorzuschlagen: „Hey, ich weiß, was die größte Sicherheitslücke bei deutschen Firmen darstellt, und wie sie sich vor Hackerangriffen schützen können. Lust auf ein Interview?“

Das Wichtige: Du musst schnell sein. An dem Tag, an dem du vom Hackerangriff hörst, solltest du sofort zum Telefonhörer greifen.

Tust du das regelmäßig bei Themen rund um IT-Sicherheit, so etablierst du dich allmählich als Experte. Mal zitiert dich ein Journalist hier, mal interviewt dich ein anderer da – und schon fangen andere Redakteure an, dich von sich aus anzurufen. Schließlich tauchst du ja regelmäßig als DER Kenner der Materie auf.

Doch, ja, so simpel ticken Journalisten.

Es kann auch sinnvoll sein, es immer wieder bei einem kleinen Branchenmagazin zu versuchen. Auch darüber kannst du von anderen Journalisten gefunden werden. Denn wenn ich als Allround-Journalistin plötzlich was über die Ausbreitung von Bäckerei-Ketten schreiben muss – da lohnt sich doch ein Blick in ein Bäcker-Branchenmagazin. Oder ein Anruf in der dortigen Redaktion: „Könnt ihr mir jemanden empfehlen, der sich richtig gut auskennt?“

Deshalb: Hab nicht immer nur die großen Checker des Medienmarkts im Blick – sieh dich auch mal um, welche Mauerblümchen du mit deinem Wissen erfreuen könntest.

Und sei genau dann da, wenn eben dieses Wissen gerade dringend gesucht wird.

Timing ist alles. Mit diesen 579 aktuellen Aufhängern findest du auch für dein Thema den richtigen PR-Zeitpunkt.

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.