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Erzähl doch mal: Karsten Weber von myVALE kam mit seinem StartUp ins TV

Er hatte von PR eigentlich keine Ahnung – und hat es dennoch in unzählige Magazine, Zeitungsartikel und TV-Beiträge geschafft. Nach acht Jahren weiß Karsten Weber nun ganz genau, was Journalisten wollen. Und er verrät, warum man seine Geschichte lieber dem Volontär erzählen sollte, als dem Chefredakteur.

Wenn man auf eurer Webseite die Presse-Veröffentlichungen anschaut, kommt man aus dem Runterscrollen gar nicht mehr raus. Wie habt ihr es in derart viele Publikationen geschafft?

Anfangs kam unsere Idee einfach gut an. Wir schicken unseren Kunden einen Pappkarton zu, darin befindet sich Schaumstoff – in den der Kunde hineintreten muss. So bekommen wir seinen persönlichen Fußabdruck und können daraus einen maßgefertigten Flip-Flop herstellen. Das fanden die Leute spannend. Wir standen schnell in den Tages- und Wochenzeitungen der Region ­– und dann kam Galileo.

Klingt nach einem einschneidenden Ereignis…

Galileo hat mit recht viel Aufwand einen Tag lang bei uns gefilmt. Als der Beitrag dann im Fernsehen erschien, brach nach mehreren tausend Besuchern auf unserer Webseite in kurzer Zeit der Server zusammen. Vorher waren aber noch an die 1.500 Bestellungen eingegangen. An nur einem Wochenende! Wir konnten dann auch gar nicht mehr die Fertigungszeit einhalten, die wir unseren Kunden versprochen hatten. Zum Teil haben wir drei Monate für die Lieferung gebraucht.

Kurz: Ihr wart nicht auf so einen Ansturm vorbereitet.

Nein, das war schon Wahnsinn.

Hat es auch neue Medienöffentlichkeit gebracht?

Auf jeden Fall. In dem Jahr nach Galileo hatten wir für Pressearbeit nicht wirklich Zeit. Übrigens: Der Beitrag war offenbar so erfolgreich, dass Pro7 das Material nochmal umgeschnitten und erneut gesendet hat. Da waren wir dann etwas besser vorbereitet. Es sind auch andere Fernsehsender und Magazine auf uns zugekommen. Wir waren sogar in einem Schwulenmagazin – die zu kontaktieren, darauf wären wir nie von allein gekommen! Wir haben erst dadurch gemerkt, dass das eine richtig interessante Zielgruppe ist: in der Regel Doppelverdiener ohne Kinder, mit einem hohen Anspruch an Mode.

Wie ging es weiter, als Galileo vorbei war?

Da haben wir die bestehenden Kontakte gepflegt und neue aufgetan. Wir haben Journalisten beispielsweise gefragt: Gibt es in eurem Verlag nicht noch andere Magazine, für die das interessant sein könnte? Wer ist denn da zuständig? Dann haben wir angerufen und gesagt: Wir kommen vorbei, wir zeigen euch das!

Dafür hatten die Journalisten Zeit?

Manche, ja. Es stimmt schon: Journalisten werden geradezu überschwemmt. Deshalb ist der Kontakt allein per Email ja so schwierig.

Auch nach acht Jahren seid ihr noch immer gut in den Medien vertreten. Also: Was ist das Geheimrezept?

Es ist vor allem viel Arbeit. Wir suchen jedes Jahr Medien heraus, die uns interessant erscheinen und aktualisieren die bestehenden Kontakte. Denn auch wenn man Redaktionen schon kennt: Die Redakteure wechseln schnell mal. Und einfach nur an eine „info@“-Adresse zu schreiben, bringt gar nichts. Deshalb recherchieren wir genau: Wer hat in der betreffenden Publikation schon mal über das Thema Schuhe geschrieben? Wen könnte das vom Aufgabenbereich her interessieren? Wenn man erst mal den Richtigen hat, sind die gar nicht so abgeneigt, wenn man anruft. 

Wie überzeugst du Journalisten bei einem solchen Anruf?

Wir versuchen, in einer Minute zu erklären, worauf es ankommt und den Redakteur zu begeistern. Viel mehr Zeit hat der nicht. Übrigens: Sollte man mal einen Volontär am Telefon haben, was recht häufig passiert, dann ist das wahrscheinlich besser, als mit dem Chefredakteur zu sprechen. Denn Volontäre und Praktikanten sind auf Themensuche, die haben eine große Motivation. Oder man versucht es mal bei einem externen Journalisten, die werden auch nicht ganz so schlimm zugeballert mit Informationen.

Aber ihr sprecht doch dann sicher nicht nur einfach über myVALE?

Nein, das reicht nicht mehr. Wir versuchen, die Story zu erzählen, die hinter dem Produkt steht. Die meisten Journalisten suchen nach interessanten Menschen oder Erlebnissen.

Ihr seid mittlerweile ziemliche PR-Profis. Habt ihr euch jemals Hilfe geholt?

Wir hatten anfangs eine PR-Agentur. Damals haben wir viel Geld für die Erstellung von Pressetexten und das Kontaktieren von Journalisten ausgegeben. Aber das hat uns dann einfach nicht so viel gebracht. Ja, es kostet Zeit, seine Pressearbeit selbst zu machen – aber es ist auch nicht wahnsinnig schwierig. Vieles kann man sich aneignen. Man selbst ist und bleibt der beste Ansprechpartner für Journalisten.

Welche Erkenntnis würdet ihr gern anderen Pressearbeits-Selbermachern weitergeben?

Man sollte nie damit rechnen, dass gleich alles verstanden wird, wenn man irgendwo was hinschickt. Die Journalisten haben meist nur ein paar Sekunden Zeit. Wir verwenden deshalb viel Zeit auf eine gute Betreffzeile und versuchen, alles möglichst einfach zu halten.

Mittlerweile versendet ihr eure maßgefertigten Flip-Flops weltweit. Glaubst du, ihr hättet es ohne die viele Medienpräsenz so weit gebracht – etwa nur durch Anzeigen?

Nein, das glaube ich nicht. Wir sind darauf angewiesen, dass man über uns erzählt. Wenn Journalisten uns spannend finden, dann ist das etwas anderes, als wenn wir einfach nur in einem Magazin eine Anzeige schalten.

Mehr über die maßgeschneiderten Flip-Flops: www.my-vale-shop.de

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

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