Zum Inhalt springen

Brauche ich ein Freebie auf meiner Webseite?

Du hast zu wenig Adressen auf deiner E-Mail-Liste? Mit etwas Geduld und Spucke kannst du das ändern – und mit einem genial guten Freebie. Hier erkläre ich dir, wie es dir hilft, an neue E-Mail-Adressen zu kommen

1. Was ist ein Freebie und wozu braucht man das?

Ein Freebie ist ein digitales Geschenk zum Download. 

Wobei: „Geschenk“ ist nicht ganz richtig, denn du bekommst im Austausch für das Freebie die E-Mail-Adressen der Menschen, die sich das Freebie herunterladen. Sie „bezahlen“ das Freebie also mit ihren Kontaktinformationen.

Was du davon hast?

  • Mit Hilfe deines Freebies vergrößerst du deine E-Mail Liste – also auch die Liste potenzieller Kunden (auch „Leads“ genannt).
  • Diese potenziellen Kunden kannst du ab sofort regelmäßig mit frischen Inhalten versorgen: indem du ihnen nützliche Tipps gibst, auf deine neuen Blogposts hinweist oder auf aktuelle Angebote aufmerksam machst.
  • Durch diesen regelmäßigen Kontakt sorgst du dafür, dass sie Vertrauen zu dir aufbauen.
  • Dieses Vertrauen ist wichtig, damit aus den potentiellen Kunden irgendwann Käufer werden. 

Du siehst: Ein gutes Freebie ist der Einstieg in eine gute Beziehung.

Damit der Einstieg funktioniert, braucht es allerdings mehr als eine Checkliste oder “irgendein E-Book”. Denn niemand rückt heutzutage einfach so seine E-Mail-Adresse raus.

Außerdem gilt: Je besser dein Freebie auf deine potentiellen Kunden zugeschnitten ist, desto wertvollere Kontakte bekommst du – und desto eher wirst du Absatz für deine Angebote finden.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

2. Welche Formate eignen sich für Freebies?

Bei einem Freebie sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt – also lass ihr einfach mal freien Lauf. Ich habe in den vergangenen Jahren bestimmt 50 verschiedene Formate von Freebies gesehen, z.B.

  • einen Audiokurs mit einer 5-minütigen Meditation, die bessere Konzentration verspricht
  • eine Anleitung, wie man als Technikmuffel ein Seo-Tool sinnvoll nutzt
  • eine Vorlage zu einem Jahresgespräch mit dem Titel „7 Sätze, mit denen du in jeder Gehaltsverhandlung punktest“
  • eine Checkliste, die das Kofferpacken für eine Safari erleichtert
  • ein E-Mail Kurs, der dich in 5 Tagen zur besseren Comic-Zeichnerin macht
  • eine Infografik, die erklärt, wie ich am Ende jedes Monats 25 Prozent mehr Geld auf dem Konto habe
  • ein Kalender, der dir 30 drei-Minuten Übungen für kleine Auszeiten liefert
  • eine Rezepte-Sammlung, die verspricht, dass du jeden Tag nur 1500 Kalorien zu dir nimmst – ohne hungern
  • eine Inspirationsliste mit 15 Ideen für einen Kindergeburtstag mit 5-Jährigen
  • eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Gemüse-Hochbeet

Hier findest du ein paar echte Beispiele von Teilnehmern aus einem meiner Kurse.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

3. Was macht ein gutes Freebie aus?

Da draußen gibt es massenhaft Freebies. Aber gute? Herzlich wenige.

Das kannst du besser! 

Jeder, der auf dein Freebie stößt, sollte sofort kapieren, dass

  •  du damit sein Leben leichter/ gesünder/ schöner/ aufregender machst
  •  du dich in deinem Themengebiet super auskennst
  •  du ein Experte oder eine Expertin bist

Das mit dem Experten fällt dir schwer zu glauben? 

Dann hab ich hier was für dich: 

Aber zurück zum Freebie: Ein gutes Freebie fokussiert sich auf ein konkretes Problem – zum Beispiel darauf, einen echten Schmerzpunkt zu lösen.

Hier sind einige Beispiele für Freebies, die echte Schmerzpunkte auflösen.

  • „5 Rituale, mit denen Babys besser einschlafen“
  • „3 Sätze, die pubertierende Töchter zum Zuhören bringen.“  
  • „13 Tipps, wie du deinen eigenen Wohnstil findest – und unter 100 Euro umsetzt.“
  • „Schluss mit Rückenschmerzen: Diese tägliche Übung hilft.“

Eine Freebie kann auch etwas sein, das den Menschen Arbeit abnimmt. Ich biete auf meiner Seite verschiedene solcher Freebies an. Sie sind sehr beliebt, denn sie helfen den Menschen, Zeit zu sparen. 

Hier ein paar Beispiele: 

199 Wörter, die du aus deinen Texten streichen solltest

222 Online-Magazine, in denen dein Business erscheinen könnte

Content- und PR-Kalender: mehr als 500 Termine, Aufhänger und Themenideen für ein ganzes Jahr

Solche Freebies machen Arbeit, schon klar. Aber die hat sich gelohnt: Sie bringen mir jeden Monat viele neue E-Mail-Adressen  – nicht nur über meine Webseite, sondern weil ich sie auch über Anzeigen bewerben kann.

(Merke: Produkte bewerben ist sehr teuer – Freebies dagegen viel günstiger.) 

Freebies können auch Vorlagen sein, die Orientierung geben, zum Beispiel

  • „2 Vorlagen für erfolgreiche Bewerbungsschreiben“
  • „4 Vorlagen für Tierzeichnungen, die Grundschulkinder leicht umsetzen können“

Was all diese Titel – ob nun ausgedacht oder tatsächlich existierend – gemeinsam haben: Sie lösen “Habenwollen” aus. 

Warum? 

Weil sie

  • eine Lösung für ein kleines, gut definiertes Problem versprechen
  • schnell konsumierbar sind
  • Arbeit abnehmen oder das Leben erleichtern

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Hol dir 3 knackige Vorlagen für deine Startseite – mit wenig Text, dafür aber ganz viel Wumms!

4. Wie texte ich ein gutes Freebie?

Tipp Nr. 1:  Mach kurze Sätze

Wenn ich Sätze lesen muss, die sich wie Bandwürmer durch die Zeilen ziehen, ist das harte Arbeit für mein Hirn. Ich werde beim Lesen müde und kann dem Geschreibsel nicht mehr folgen. Durch kurze Sätze versteht man viel besser, was du meinst. 

Deshalb meine Bitte: Verwende kurze Sätze! 

Vergiss auch nicht, regelmäßig Satzzeichen zu benutzen. Und zwar nicht nur Punkt und Komma. Wie sieht es denn bei dir aus mit

–   Fragezeichen

–   Ausrufezeichen

–   Doppelpunkt

–   Strichpunkt?

Das sind wunderbare Satzzeichen, die du ruhig alle in deinem Text benutzen darfst. Denn sie haben einen Vorteil: Sie brechen den schnöden 0815-Satzbau auf und machen deinen Text lebendiger.

Mit einem Ausrufezeichen etwa unterstreichst du das Gesagte, mit einer Frage sprichst du deine Kunden direkt an. Mit dem Gedankenstrich räumst du ihnen eine gedachte Pause ein und mit einem Doppelpunkt gibst du dem, was folgt, mehr Gewicht.

Frag dich also, wenn dein Text fertig ist:

  • Kann ich jetzt noch ein paar Satzzeichen einfügen, die ich bisher zu selten verwendet habe?
  • Kann ich lange Sätze irgendwo trennen und daraus eine Frage mit Antwort machen?
  • Was in dem Text lässt sich eventuell als Frage formulieren statt als Aussage?

Ein Beispiel:

Statt „Sie kennen sicher das Gefühl, schon nach zwei Stunden wieder hungrig zu sein“ kannst du auch schreiben: „Kennen Sie das Gefühl, schon nach zwei Stunden wieder hungrig zu sein?“

Versuch auch, immer wieder Ausrufezeichen einzubauen:

„Es ist Zeit, das zu ändern!“

„Das muss nicht sein!

„Das kriegen wir hin!“

Tipp Nr. 2: Schreib in Alltagssprache

Wenn du so schreibst, wie du sprichst, wird dein Text automatisch verständlicher und emotionaler. 

Nimm als Beispiel den Begriff „Faszien“. Wie würdest du den Begriff erklären, wenn dein Kumpel Jurist ist und von den Feinheiten des Körpers nicht so viel Ahnung hat wie du als Yoga-Coach? 

Doch sicher nicht so:

„Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die aus unterschiedlich dicht angeordneten Kollagenfasern, elastischen Fasern, retikulären Fasern und Bindegewebszellen bestehen.“

Dein Freund würde gähnen und an etwas anderes denken.

Aber was wäre, wenn du ihm die Faszien stattdessen so erklärst?

„Faszien sind dünne, elastische Hüllen, die unsere Muskeln und Organe umspannen. Wenn sie verhärten oder verkleben, kann das zu Verspannungen im Nacken oder im Rücken führen.“

So wird es doch viel klarer, oder?

Das ist die Art von Sprache, die du beim Texten deines Freebies verwenden solltest. 

Tipp Nr. 3: Vermeide Floskeln

Floskeln sind leere Worthülsen – mit schönem Klang, aber ohne Bedeutung.  

Oder was stellst du dir vor, wenn du liest, dass du „dein inneres Kind“ finden sollst (oder alternativ: „deine innere Mitte“)?

Wenn du „in deine Kraft kommen“ sollst, „ganzheitlich geheilt“ wirst und dann „endlich dein Leben in die Hand nehmen kannst?“

Vielleicht hast du dich an solche Ausdrücke schon gewöhnt – aber lösen sie eigentlich noch etwas aus in dir? Kannst du dir unter der “inneren Mitte” wirklich etwas vorstellen? 

Bleiben wir doch mal bei diesem Beispiel: Welche Alternativen gäbe es denn für dieses “innere-Mitte-Finden”?

Zum Beispiel diese: 

  • Wenn dich jemand fragt “Wie geht’s?”, antwortest du aus vollem Herzen: “Gut!” 
  • Wenn mal wieder das Kind krank ist, der Job stresst und der Hund auch noch was von dir will, bleibst du entspannt: Das wird schon wieder. 
  • Du stehst morgens auf und denkst: “Das Leben meint es gut mit mir”. 

Klar, das sind alles Umschreibungen. Aber sie sind konkreter und bildhafter als “die innere Mitte”. 

Und glaub mir: Je konkreter du beschreibst, was die Leser deines Freebies gern erleben würden, desto eher hast du sie auf deiner Seite. 

Lust auf weitere Floskeln aus der Hölle? Hier habe ich sie aufgeschrieben

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

5. Was musst du bei der Erstellung des Freebies beachten?

Bis vor kurzem war es erlaubt, Freebies mit Lock-Wörtern wie „gratis“, „umsonst“ oder „kostenlos“ anzupreisen.

Das ist inzwischen verboten.

Ein Gericht hat entschieden, dass die Herausgabe der E-Mail-Adresse einer Bezahlung gleich kommt. Interessant, oder?

Das Urteil adelt die eigene E-Mail-Adresse zu einer Art Währung.

Umso wichtiger ist es, dass du den Menschen einen attraktiven Gegenwert dafür bietest – und „gratis“-Wörter tunlichst vermeidest.  

Außerdem solltest du dir die Herausgabe der E-Mail-Adresse durch das so genannte “double opt-in”-Verfahren bestätigen lassen.

Dieses Verfahren ist eine Art „doppelter Beitritt“. Es soll verhindern, dass Menschen ohne ihr Wissen von Dritten irgendwo angemeldet werden und sich dann über die E-Mails ärgern müssen, die ihren Posteingang vollmüllen.

So funktioniert es: 

  • Im ersten Schritt erteilt der Empfänger dir die Erlaubnis, ihm E-Mails zuzusenden – etwa, indem er sich in ein Formular auf deiner Webseite einträgt
  • Dann schickst du ihm eine E-Mail mit einem double-opt-In-Link, den er als Bestätigung anklicken muss, um sich wirklich für deine E-Mail-Liste anzumelden. 
  • Erst danach wird seine Adresse in die Empfängerliste eingetragen.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

6. Welche Fehler solltest du bei deinem Freebie vermeiden?

Fehler Nr. 1: Dein Freebie ist zu beliebig

Dein Freebie sollte ein Problem lösen – und zwar genau eines. Wenn du das Freebie zu groß anlegst, wird es beliebig und verliert die Magie des „Habenwollens“. 

Oder würdest du deine E-mail-Adresse für eines DIESER Freebies hergeben?

  • „6 Tipps für Gartenbesitzer“
  • „Eine ausführliche Einführung in SEO“
  • „Alles über Katzen“
  • „Meditieren leicht gemacht“

Die Konkurrenz im Netz ist groß – und deshalb musst du dir für dein Freebie etwas wirklich Besonderes ausdenken.

Zum Beispiel so etwas: 

  • „Anleitung für eine kurze Meditation in öffentlichen Verkehrsmitteln.“  
  • „Die ultimative Liste mit den besten Käsespätzle-Hütten im Schwarzwald.“
  • „Der Audioguide, mit dem du jeden Monat ein Kilo abnimmst.“

Fehler Nr. 2: Dein Freebie ist zu komplex

Immer noch sind die allermeisten Freebies, die ich entdecke, E-Books. Warum?

E-Books sind schwere Kost. Es braucht nicht nur viel Zeit, um sie zu schreiben, sondern auch viel Zeit und Muße, um sie zu lesen. 

Ein Freebie aber sollte das Gegenteil sein: leicht zu konsumieren.

Wenn du dein Freebie konzipierst, denk dran: Du willst damit nicht die Welt verändern, sondern nur ein Problem lösen.  

Deine Aufgabe ist es, ein Thema so weit zu reduzieren, dass es sich für die Leser “machbar” anfühlt.  

Falls dein Thema wirklich so viel Stoff hat, dass es sich partout nicht in eine Schaubild oder einen Audioguide pressen lässt, kannst du immer noch versuchen, aus dem E-Book eine E-Mail-Serie zu machen. 

Statt eines umfangreichen E-Books mit dem Titel „Mehr Sport im Alltag.“ konzipierst du dann zum Beispiel eine E-Mail Serie: „Von Null auf fünf Kilometer in acht Wochen“. Darin lieferst du jede Woche zwei konkrete Tipps, wie man es in dieser Zeitspanne schafft, fünf Kilometer am Stück zu laufen.  

Du siehst: Es lohnt sich, darüber nachzudenken, wie du dein Thema herunterbrechen und “verdaubar” machen kannst. 

Und dann steht unzähligen neuen Abonnenten nichts mehr im Weg!

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Das mit dem auf-den-Punkt-Texten fällt dir noch schwer?

In Populär! gehen wir es zusammen an!

Schlagwörter:

2 Gedanken zu „Brauche ich ein Freebie auf meiner Webseite?“

  1. Ich schreibe in meinem Blog, wie Gastronomen Vegetarier für deren Restaurant begeistern können. Dabei ist mir in der Google Search Console schnell aufgefallen, dass am häufigsten nach den Begriffen „vegetarisch zeichen speisekarte“ gesucht wird. Daher biete ich nun ein Freebie an, mit dem 48 Symbole für vegan und vegetarisch heruntergeladen werden können. Mit diesen Symbolen können die veganen und vegetarischen Gerichte in der Speisekarte gekennzeichnet werden. Das Freebie funktioniert! 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.