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Vermarktung von Büchern: 7 kostenfreie Wege, die dir Aufmerksamkeit bringen

  • 11 Minuten Lesezeit

Du hast ein Buch geschrieben? Super, dann lass die Welt es wissen – und verlass dich bei der Vermarktung von Büchern bloß nicht allein auf deinen Verlag! Hier erfährst du, welche Marketing-Kanäle du nutzen kannst – und wie du dich als Autorin gut verkaufst.

“Schreib! Dein! Buch!” – kennst du diese penetrante Plakatwerbung? Ich finde, da fehlt was: “Und! Vermarkte! Es!”

Klar muss so ein Textriemen erstmal fertig werden. Aber was nützt mir der fesselndste Thriller, das aktuellste Sachbuch, der nützlichste Ratgeber, wenn deine potentiellen LeserInnen nichts davon erfahren?

Bei rund 80.000 jährlichen Neuerscheinungen¹ musst du auf irgendeine Weise herausstechen. Und nein: Auf deinen Verlag kannst du dich dabei in den seltensten Fällen verlassen.

Denn die konzentrieren sich meist auf ihre Bestseller-Autoren und haben kaum Kapazitäten übrig (Ausnahme sind manchmal kleine Verlage).

Du musst dich also als Autorin oder Autor selbst um Marketing kümmern. 

Und bist du Self-Publisher, ist die Vermarktung von Büchern sowieso Chefsache. Also deine.

Hier findest du sieben kostenfreie Marketing-Ideen für dein Buch – egal für welches Genre. Sicher passt einer der dieser Wege auch zu dir!

1. Gastartikel, Blogbeiträge, Interviews: Biete Themen aus deinem Buch an

Für Romanautoren

Online-Medien, Blogs und Podcasts sind immer auf der Suche nach kostenlosen Gastbeiträgen oder Interviewpartnerinnen. 

Als Romanautorin kannst du zum Beispiel einen Text über Kreativitätstechniken anbieten. Oder einen Beitrag zu Recherche und Hintergrund deiner Plots.

Hier ein paar Ideen:

  • “Fünf Schreibtipps für mörderisch spannende Text – eine Thrillerautorin packt aus”
  • “Ein Familiengeheimnis aus der Nazizeit – die wahre Geschichte hinter meinem Buch”
  • “Ich war Teil der Berliner Clubszene der Neunziger – das hat mich inspiriert”

Für Sachbuchautoren

Pressearbeit für Sachbücher funktioniert besonders gut, wenn du dein großes Thema in konkrete Unter-Themen “zerlegst”. 

Ein Beispiel: Du hast ein Buch zum Thema “Finanzen für Frauen” geschrieben. Jetzt kannst du dir überlegen, wie sich dein Über-Thema herunterbrechen lässt.

Wie kannst du daraus viele kleinere Themen machen, die perfekt zum jeweiligen Blog oder Podcast passen? 

So könnte das aussehen:

  • In einem Reise-Podcast sprichst du darüber, wie man klug für eine Sabbatical-Weltreise spart 
  • In einem Online-Magazin für Frauen erscheint ein Artikel von dir mit Tipps, wie man besseres Gehalt verhandelt (und sich auch noch gut dabei fühlt)
  • Für einen Blog über Business-Themen schreibst du darüber, wie viel man als Selbstständige zurücklegen sollte, um im Alter über die Runden zu kommen

Schau dir dazu auch dieses Video an: So ziehst du unendlich viele Themen aus deinem Sachbuch:

Tipps für alle

  • Biete dem Betreiber des Blogs oder Online-Magazins keine fertigen Texte an, sondern pitche das Thema mit einem kurzen Anriss! Dann könnt ihr euch noch einigen, welche Richtung der Text wirklich bekommen soll (und du machst dir nicht unnötig Arbeit).
  • Gib echten Mehrwert – quasi eine Kostprobe deines Wissens, damit man Lust auf dein Buch bekommt! Und bitte kein Marketing-Blabla (“berührendes Debüt”….”ultimativer Ratgeber”…).
  • Der Hinweis auf dein Buch sollte subtil kommen und nicht mit dem Holzhammer. Schon gar nicht gleich im ersten Satz (“Wie ich in meinem bahnbrechenden Sachbuch darlege…”). Du könntest auch fragen, ob du einen so genannten “Autorenkasten” bekommst, also eine kurze Vorstellung deiner Person. Hier kannst du natürlich selbstbewusst dein Buch nennen. 

Übrigens: Viele dieser Tipps kannst du dir auch für das Thema Pressearbeit nutzen (siehe Punkt 3). 

QUICK CHECK VERMARKTUNG VON BÜCHERN IN GASTBEITRÄGEN:
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Geeignet für: alle

Die Challenge: Es kostet dich unbezahlte Arbeitszeit, erst bei der Recherche passender Portale, dann beim Schreiben (falls es Honorar gibt, ist es in der Regel nicht hoch).

Erfolgreich vorgemacht haben das der Sachbuchautor Bas Kast mit Interviews zum Thema Alkohol und Nüchternheit oder der Fantasyautor Christopher Paolini über sein Leben mit den Fans. In anderen Artikeln packen Bücherbloggerinnen selbst aus und erzählen, wie sie vorgehen.

2. Bücherblogs und Social-Media: Verschicke dein Werk!

Zur rechten Zeit im richtigen Buchblog auftauchen – so werden heute oft Literaturstars gemacht.

Wenn du einem bekannten Bücherblogger dein Werk schickst, ist das natürlich noch keine Garantie, dass er es liest (und darüber spricht oder schreibt).  Aber es ist zumindest einen Versuch wert! Hier findest du eine Liste mit den 10 größten Buchbloggern Deutschlands

Auch Social-Accounts sind wichtig: Unter #bookstagram bzw. #booktok tauschen sich Fans auf Insta und TikTok über ihre Lieblingstitel aus.

Was wäre, wenn dein Buch dort auftauchen würde?

Immerhin haben manche Bookfluencer eine Reichweite von bis zu einer Million!²

QUICK CHECK BÜCHERBLOGGER & CREATOR:
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Geeignet für: alle

Die Challenge:  Recherchiere, ob der Blogger oder die Creatorin zu dir, deinen Themen und deinem Stil passt. Und wenn die Recherche erfolgreich war, dann schreib ihn oder sie individuell an. Bloß keine Massen-Mails!

Du kannst übrigens auch selbst zum Creator werden – wie das geht, erfährst du unter Punkt 6.

3. Pressearbeit: Geh die Vermarktung von Büchern ganz klassisch an

Für Sachbuchautoren

Buchbesprechungen sind nach wie vor ein verlässlicher Weg zu Ruhm und Reichweite. Denn wenn dein Buch im Kulturteil von überregionalen Zeitungen oder auf reichweitenstarken Webseiten besprochen wird, wird es (und du) mit einem Schlag vielen Lesern bekannt.

Aber das ist nur ein Teil vom großen Thema “Pressearbeit”!

Häufig steht das Buch gar nicht im Mittelpunkt eines Artikels, sondern es ist Anlass für die Berichterstattung über ein Thema. Dann erscheint in der Zeitung oder dem Magazin eine Reportage oder Interview – und dein Buch wird als Lesetipp zum Thema mit genannt. 

Und hey, das ist nicht der Trostpreis – sondern oft sogar der Hauptpreis! Denn diese Artikel sind oft sehr groß (in Magazinen manchmal mehrere Seiten lang), und dein Thema bekommt ordentlich Scheinwerferlicht. 

Für Interview-Themen gilt ähnliches wie unter Punkt 1 formuliert:

Brich dein Wissen in kleine Häppchen runter! Oder finde einen persönlichen Bezug zum Thema (hast du selbst Erfahrungen gemacht, über die du sprechen könntest?).

Hier ein paar Beispiele:

  • Du hast ein Buch zum Thema Einsamkeit geschrieben und bietest als Interview an: “Ich war jahrelang einsam – so habe ich da rausgefunden”
  • Bei dir geht es um Urban Gardening, und du formulierst als Interview-Angebot: “Darf man eigentlich in der Stadt einfach so Flächen bepflanzen?”
  • Dein Thema ist Tantra, und du gehst raus mit der These: “Jede gesunde Frau verkraftet fünf Liebhaber” . (Übrigens: Das ist ein reales Beispiel einer Teilnehmerin aus unserem Presse Rockstars-Programm, die mit unserer Unterstützung ein reichweitenstarkes Interview im Spiegel hatte – und dieses Interview hat ihr Buch in Amazon nach vorn gebracht!)

Wichtig ist auch hier wieder: Dein Thema muss zum Medium passen!

Nehmen wir beispielsweise an, du bringst einen Bildband über Café-Gründerinnen und ihre Lieblingsrezepte heraus. Folgendes kann funktionieren: 

  • Für die Lokalzeitung: Die Geschichte eines beliebten Szene-Cafés vor Ort herausgreifen 
  • Für eine Lifestyle-Zeitschrift: Tipps für hippe Tisch-Deko vom Profi
  • Für ein Wirtschaftsmagazin: Gastro-Gründerinnen sprechen über neue Geschäftsmodelle für eine vom Fachkräftemangel geplagte Branche

Für Romanautoren

Aber auch für Romanautorinnen kann der Zugang in die Presse gelingen. Mein Tipp: Betone unbedingt, falls du einen persönlichen Bezug zum Thema hast! Was hat es mit dir zu tun? Warum hast du darüber geschrieben?

So könnte das aussehen:

  • “Ich habe für eine große TV-Show gearbeitet – in meinem Roman zeige ich die Schmutzecken der Unterhaltungsbranche”
  • “Ich bin die Tochter eines türkischstämmigen ‘Gastarbeiters’ in den Siebzigern – und darum geht es auch in meinem Familienroman”

QUICK CHECK PRESSEARBEIT FÜR AUTOREN
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Geeignet für: alle – aber Sachbücher haben es oft leichter

Die Challenge:  Die richtige Ansprache und das passende Thema für verschiedene Medien finden. Denn die kann unterschiedlich sein.

Tipp: Verhandle mit Journalisten, dass sie das Cover deines Buches in ihrer Veröffentlichung zeigen – das ist viel einprägsamer als nur der Titel. Möglicherweise ist auch ein kleiner “Expertenkasten” drin, in dem du als Interview-Partner oder -Partnerin vorgestellt wirst. Hier passt ein Verweis auf dein Buch natürlich perfekt!

4. Buchclubs: Kurbele die Vermarktung deiner Bücher an

Buchclubs und Lesezirkel, ob in Buchhandlungen, privat oder online, sind super Multiplikatoren. Das Prinzip: Eine Gruppe liest gemeinsam ein Buch und diskutiert darüber. 

Große Online-Buchclubs sind zum Beispiel Lovelybooks, Mädels, die lesen und Zeit zum Lesen

Hier sind häufig Kooperationen möglich – etwa Buchverlosungen. Oder du nimmst als Autorin selbst an einer Leserunde teil und beantwortest Fragen. 

Es lohnt sich also, Buchclub-Betreibern kostenlose Exemplare oder kleine Extras wie Goodies, signierte Bücher oder Postkarten anzubieten. 

QUICK CHECK VERMARKTUNG VON BÜCHERN IN BUCHCLUBS
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Geeignet für: alle – aber Sachbücher haben es oft leichter

Die Challenge:  Je größer der Buchclub, desto geringer ist deine Chance als Newcomer. Aber auch klein anfangen kann sich lohnen – vielleicht hat die Buchhandlung in deinem Viertel einen Lesekreis, der dich gern einmal einlädt?

5. Lesungen: Biete Lesungen in Büchereien und Bibliotheken an

Die große Lesereise steht wahrscheinlich nicht auf deiner Agenda – das organisieren Verlage eher für die Autorinnen, die Bestseller bringen. Oder wichtige Kulturpreise gewonnen haben. Oder beides.

Trotzdem wichtig: Wenn du einen Verlag hast, sprich mit der Person, die für Lesungen zuständig ist! Sorge dafür, dass du in der Vorschau entsprechend angekündigt wirst (“steht für Veranstaltungen zur Verfügung”).

Statt zu warten, kannst du auch parallel deine eigene Kampagne starten. Die beste Chance hast du bei unabhängigen Buchhandlungen (die nicht zu großen Handelsketten gehören).

Es muss dann nicht der große Buchpremieren-Abend sein: Selbst eine Nachmittagsveranstaltung, der Auftritt bei einer Gruppenlesung oder einem lokalen Festival kann für Bekanntheit sorgen.

Auch Bibliotheken veranstalten gelegentlich solche Live-Events. In größeren Städten gibt es zusätzlich Lesebühnen und Live-Events, die sich als Sprungbrett eignen.

So kommst du in Kontakt mit Leserinnen, kannst Fragen beantworten, vielleicht neue Beziehungen in die lokale Kulturbranche knüpfen.

Was du tun kannst, um dich ins Gespräch zu bringen:

  • Recherchiere lokale Büchereien und sprich sie direkt an (betone dabei, dass du “von hier” bist!)
  • Erstelle ein Angebot mit Infos zu dir und deinem Buch 
  • Denk dir ein originelles Veranstaltungsformat aus: statt einer reinen Lesung vielleicht ein Podiumsgespräch zu deinem Thema oder eine Mitmach-Idee

QUICK CHECK VERMARKTUNG VON BÜCHERN IN LESUNGEN
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Geeignet für: alle

Die Challenge:  Vor allem bei Solo-Lesungen unbekannter Autoren ist es komplett unberechenbar, wie viele Besucher kommen. Deshalb kann es manchmal helfen, Teil einer größeren Gruppe von Newcomern zu sein – und kräftig im Bekanntenkreis zu trommeln.

6. Social Media: Starte durch mit Bookstagram & Co

Unter Punkt 2 habe ich dir schon erklärt, wie wichtig Social Media Kanäle für Autoren sein können. 

Für Romanautorinnen sind das vor allem Instagram (oft unter dem Hashtag #bookstagram), TikTok (#booktok) und YouTube. 

Für Sachbuchautoren können das auch andere Plattformen sein: etwa LinkedIn, oder ein Newsletter (den man zum Beispiel über die Plattform Substack vertreiben kann).

Was du tun solltest, um dir als Autor eine eigene Online-Präsenz aufzubauen:

  • Finde den Kanal und das Medium, das zu dir und deiner Zielgruppe passt – und sei dann dort regelmäßig aktiv (nicht nur ein Mal im Monat!)
  • Bau schon während des Schreibprozesses deine Präsenz aus, lass potentielle Leserinnen an deiner Schreib-Reise teilhaben
  • Mach’ Leserinnen neugierig und biete exklusive Einblicke (“Lies mein Buch vorab und schreib mir dafür eine Rezension auf Amazon, Lovelybooks etc.”)
  • Zeige Haltung und Persönlichkeit – nicht nur bei Buchthemen!
  • Für Selfpublisher: Du kannst vorab Exemplare mit Rabatt verkaufen (“Lies mein Buch um 25 Prozent günstiger und schenke mir eine Rezension.”) 

Achtung: In Deutschland gilt die Buchpreisbindung, du kannst nicht unbegrenzt Rabatte einsetzen. Hier findest du mehr Rechtstipps für Self Publisher.

QUICK CHECK VERMARKTUNG VON BÜCHERN ÜBER SOCIAL MEDIA
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Geeignet für: alle

Die Challenge: Du brauchst Ausdauer, Regelmäßigkeit und viele Content-Ideen. Und es kann dauern, bis du Reichweite aufgebaut hast! Wichtig: Denk größer, positionier dich für ein Thema, auch über dein aktuelles Buch hinaus. Du postest für deine Leserschaft, nicht für andere Schreibende.

Erfolgreich vorgemacht haben das zum Beispiel Amie McNee auf Instagram, Jana Crämer auf TikTok und Lunia Hara auf LinkedIn

7. Live-Events: Veranstalte zur Vermarktung deiner Bücher kostenlose Online-Lesungen oder Live-Events

Eine relativ neue (und ehrlich gesagt ziemlich coole) Idee für die Vermarktung von Büchern sind Livestreams auf Social Media. Also Twitch, YouTube, Instagram und Co. 

Besonders bei jüngeren Zielgruppen kommt das super an. Denn das kennen sie auch von Bands, Influencern und anderen Lieblingsstars.

Du kannst vor der Kamera…

  • ….live aus deinem Buch lesen (und zwischendurch Fragen aus dem Chat beantworten)
  • …dir beim Schreiben zuschauen lassen und andere einladen, parallel mitzuschreiben
  • …eine Führung machen – durch deine Schreibstube, zu Orten, die dich inspirieren…
  • …Events mit Verlosungen, Quiz und Gewinnspielen veranstalten.

QUICK CHECK VERMARKTUNG VON BÜCHERN ÜBER LIVE-EVENTS
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Geeignet für: alle, vor allem jüngere Leserinnen und Leser.

Die Challenge: Welpenschutz war gestern. Heute erwartet das Publikum richtig gute Bild- und Tonqualität. Und: Du brauchst Reichweite, du willst ja nicht nur für Friends & Family auftreten.

Erfolgreich vorgemacht haben es: Ninatrix auf Twitch, Sasa Stanisic auf Twitch und Mariana Leky auf Facebook

Also: Schreib! Dein! Buch! – aber verkauf es auch. Es ist gar nicht so schwer.

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Hier arbeitest du mit echten Menschen, die außerdem ausgebildete Journalistinnen sind –  wir können aus Erfahrung einschätzen, was funktioniert!

Quellen:

¹ https://www.boersenverein.de/markt-daten/marktforschung/wirtschaftszahlen/buchproduktion
² https://www.superprof.de/blog/interessante-book-influencer

Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.

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