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Erzähl doch mal: “Ich liebe es, plötzlich so gefragt zu sein”

  • 6 min read

In ihren Fünfzigern schulte Simone Klinge-Otto innerhalb eines Jahres von der Friseurmeisterin zur Stilberaterin um. Sie war mächtig stolz und wollte, dass die Welt davon erfährt. Ihre ersten PR-Versuche scheiterten – bis die Tageszeitung über sie berichtete. Seitdem spricht sie im TV und auf Podien und gewinnt ständig neue Kundinnen.

Was waren deine ersten Erfahrungen mit Journalisten, Simone?

Früher war ich hobbymäßig als DJane unterwegs und habe Techno aufgelegt. Das war als Frau natürlich etwas Besonderes, und die Presse hat regelmäßig über mich berichtet. 

Aber jetzt wollte ich Presse für mein Business haben. Und das war etwas anderes, das habe ich schnell gemerkt. Früher hatten Journalisten über mich berichtet, ohne, dass ich dafür was tun musste. Jetzt musste ich selbst aktiv werden. Und ich wusste nicht wie. 

Dann bin ich auf die Presse Rockstars gestoßen. Ich habe lange überlegt, ob ich buche. Gerade nach den Lock-Downs war das für mich richtig viel Geld. Irgendwann war ich dann an dem Punkt, wo ich dachte „Ich brauche das. Also buche ich das jetzt.“

Warum war es dir so wichtig, in Zeitungen und Magazine zu kommen?

Ich will, dass ganz viele Menschen wissen, dass es mich gibt. Ich bin stolz auf das, was ich in den letzten Jahren aufgebaut habe. Außerdem sag ich mal so: Kunden kann man nie genug haben. Und ich habe es lieber, von Kundinnen gefunden zu werden, als wenn ich sie suchen muss. 

Und, hat es funktioniert?

Auf jeden Fall! Wenn man Presse hat, gewinnt man easy neue Kunden. Ich konnte einen Bericht in der Wochenendausgabe der Tageszeitung landen und danach ging hier die Post ab. 

Es rufen sogar jetzt noch Leute an, obwohl der Artikel schon Wochen her ist. Einige haben sich den sogar ausgeschnitten und für später aufbewahrt. Was dieser eine Pressebericht alles ins Rollen bringen kann, hätte ich niemals gedacht. 

Was hat sich dadurch für dich geändert? 

Einiges! Erstmal habe ich plötzlich mehr Kunden. Seit dem ersten Pressebericht kamen locker 25 dazu – das sind für mich 30 Prozent mehr Aufträge.

Ich werde jetzt auch für Vorträge gebucht. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises ist durch den Bericht in der Wochenendzeitung auf mich aufmerksam geworden. Für nächstes Jahr sind schon 7 Vorträge geplant – für richtig gutes Geld.  

Ich liebe es, so gefragt zu sein!

Und du hast es sogar ins Fernsehen geschafft. 

Ja, endlich! Ich habe ewig versucht, in die Lokalzeit Münsterland zu kommen. Ich habe denen so viele Themenvorschläge geschickt und nie hat es geklappt! 

Bis eine andere Presse-Rockstars-Teilnehmerin mir einen Kontakt vermittelte. Sie war schon in einem Format der Lokalzeit dabei gewesen. Aber sie sagte gleich: “Simone, das hat einen Haken. Wenn die kommen, musst du einen Kuchen backen.”

Zuschauerinnen präsentieren gegen Ende der Sendung immer ihr Lieblings-Backrezept – und dürfen dabei etwas über sich und ihren Werdegang erzählen. 

Ganz ehrlich: Ich kann überhaupt nicht backen! Aber so lang ich da was über mein Business erzählen kann, ist mir das egal. Die Schneeballtorte wird schon irgendwie gelingen.

Wird das deine erste TV-Erfahrung?

Nein, vorher werde ich sogar noch beim WDR auftreten! Ich bekomme einen eigenen Beitrag bei FrauTV. 

Ich hatte den Kontakt der Redakteurin aus eurer Presse-Rockstars-Adress-Liste und habe da einfach mal hingeschrieben. Ungelogen: 10 Minuten später hatte ich schon eine Antwort! Kurze Zeit später kam die Redakteurin dann persönlich vorbei und hat mit mir den Dreh besprochen. Ich darf auch zeigen, wie ich eine Kundin umstyle – das ist natürlich super Werbung.

Das hat mich so motiviert, dass ich mich auch noch bei der Brigitte gemeldet habe. Die haben ein Heft für Frauen ab 60.

Und? Ist etwas draus geworden?

Kann man so sagen. Eigentlich wollte ich meinen Podcast im Heft vorstellen. Die Journalistinnen aus deinem Team haben schon gesagt: Mach dir bei dem Thema nicht allzu große Hoffnungen, denn die Brigitte hat selbst einen Podcast.

Aber mein Motto ist “Einfach machen”. Deshalb hab ich’s probiert. Über meinen Podcast wollten sie tatsächlich nicht schreiben. Aber sie fanden spannend, was ich mache – und haben mich prompt auf die Kandidatinnen-Liste gesetzt für “Frau des Jahres Ende 50”. 

Gratuliere! Das klingt ja aber fast, als würdest du nur noch Pressearbeit machen. Hast du denn noch genug Zeit für dein Business?

Für mich war klar: Wenn ich so viel Geld in einen Kurs stecke, dann mache ich das auch vernünftig. Sonst kann ich mir die Investition auch sparen. 

Ich bin also die im Kurs, die immer da ist. Montag und Dienstag nehme ich mir immer ein, zwei Stunden Zeit für Pressearbeit und manchmal auch am Wochenende. Ich bin schon fleißig. Aber ich war mir eben auch sicher: Wenn ich mich an den Plan vom Kurs halte, dann werd ich auch Erfolg haben. Und die ganzen neuen Kundinnen zahlen ja direkt auf mein Business ein.

Was hast du gelernt in den letzten Monaten?    

Ich kann jetzt kurz und knapp formulieren und habe kapiert, dass ich in meiner eigenen Sprache schreiben darf. Das gibt mir total Auftrieb, wenn jetzt Leute sowas sagen wie „Ich liebe deine ehrliche Sprache!“ 

Ich habe das Formulieren so verinnerlicht, dass ich schon in Headlines denke. Sei es beim Essengehen oder wenn ich mit den Hunden unterwegs bin. Ich beobachte meine Umgebung und denke dann: „Ha, das könnte eine Story sein!“ Dafür habe ich jetzt immer Stift und Zettel griffbereit. 

Neulich habe ich zum Beispiel eine Talkshow mit Dieter Hallervorden gesehen und der hat sowas in der Art gesagt wie „Der Größte Fehler im Alter ist Untätigkeit.“ Da wusste ich sofort: Dazu werde ich was schreiben, das ist genau mein Thema.

Und was gehst du als nächstes in deinem Business an? 

In Zukunft möchte ich meinen Kundinnen gerne Pakete schnüren: Du hast von mir eine Stilberatung bekommen und dann begleite ich dich noch weitere 6 Monate. Ich gehe zum Beispiel mit dir shoppen oder du kannst noch mal zum Haare schneiden vorbeikommen. Und das will ich dann auch irgendwann in ein Online-Angebote übersetzen.

Simone Klinge-Otto ist Stilberaterin für Frauen 50+.

Ausgebucht dank reichlich Presse? In meinem Gruppenprogramm “Presse Rockstars” zeige ich dir, wie’s geht!

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.