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13 Sätze, die aus deiner Geschichte echtes Storytelling machen

Für Pressearbeit brauchst du gute Geschichten. Aber du brauchst sie auch dann, wenn du andere für dein Business begeistern oder etwas verkaufen willst. Mit diesen 13 Sätzen und gutem Storytelling schaffst du es, Menschen in den Bann zu ziehen. 

Egal ob Webseiten-Texte, Kunden-Ansprache, Vorträge, E-Mail-Marketing oder Pressearbeit: Um Storytelling kommst du nicht herum.

Und das aus einem ganz einfachen Grund: Erzählst du Geschichten, so hören dir Menschen besser zu.

Schon ein Satz, der mit „Neulich…“ beginnt, lässt in unserem Gehirn ein Areal anspringen, das für aufmerksames Zuhören sorgt. Wir horchen auf, sind plötzlich ganz Ohr, wollen mehr wissen.

Deshalb ist Storytelling eine Kunst, die du beherrschen solltest.

Aber was ist Storytelling eigentlich genau? Wie geht es? Und was macht eine gute Geschichte aus?

Storytelling definiert:

Lass uns Klartext reden: Was ist Storytelling?

Storytelling bedeutet, dass du Geschichten erzählst, um Informationen zu vermitteln. Es kann in Sprache, Schrift, Bild oder in Videos eingesetzt werden.

Dabei geht es gar nicht immer darum, dass eine große Heldengeschichte von A bis Z auserzählt wird.

Manchmal können auch kleine Stories reichen – eine Anekdote, ein konkretes Beispiel, eine Erinnerung.

  • In der Werbung ziehen echte Typen besonders gut, die irgendein Problem lösen müssen
  • In Vorträgen funktioniert immer, wenn Redner von ihrer Oma, einem schrägen Kunden oder dieser einen Begegnung auf einer indonesischen Insel erzählen (und huch! sind plötzlich alle wieder wach)
  • In Interviews werden Journalisten immer dann besonders gut mitschreiben, wenn du Beispiele nennst, um eine These zu untermauern.
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Storytelling-Beispiele aus der Werbung:

Längst setzen alle großen Unternehmen Storytelling ein. Lass uns einen Blick auf ein paar konkrete Beispiele werfen – und was wir von ihnen lernen können:

Amazon: Eine Story, die Produkt und Unternehmen kaum erwähnt

Im Storytelling geht es oft darum, eine Geschichte zu erzählen, die nichts, aber auch wirklich gar nichts mit deinem Unternehmen oder deinem Produkt zu tun hat – um dann am Ende die Brücke zu schlagen.

Den meisten Selbstständigen fällt das schwer. Doch in dieser Fernsehwerbung aus 2015 hat Amazon vorgemacht, wie es gehen kann. Und lies dir mal die Kommentare unter dem Video durch! Es regnet Lobeshymnen. Sie reichen von „Kudos to Amazon. This is one of my favorite commercials ever!“ hin zu „I miss this commercial airing it was too adorable“.

Das ist die Magie von Geschichten! Lass uns reinsehen:

Amazon steht nicht für Pferde, Gummistiefel oder Freundschaft. Es ist auch kein Online-Shop für Haustierbedarf. Amazon ist ein Online-Marktplatz für alles, was man sich als Mensch kaufen kann. In der Werbung wird das nicht erwähnt.

Stattdessen ist die Moral: Wenn du ein Problem über Nacht lösen musst – bestell bei Amazon.

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EDEKA: Eine Story voller Emotionen

Schnall dich an, hol die Taschentücher raus.

„Hä, für den Lebensmittelmarkt EDEKA??“ denkst du jetzt ungläubig? „Was für traurige Bananen sollen die mir bitte zeigen, dass mich das zum Weinen bringt?“

First things first: Dieses Storytelling-Beispiel ist die Weihnachtswerbung aus dem Jahr 2015 mit mehr als 68 Millionen (!!!) Ansichten auf youTube.

Fast jeder Deutsche hat diese Werbung damit schon mal auf youTube angeklickt. Rein statistisch natürlich.

So, kurz die Augen getrocknet. Geht’s wieder?

Beeindruckend, diese Werbung, oder? Könnte glatt ein Spielfilm sein, so intensiv fühlen sich die eineinhalb Minuten Storytelling an.

Denn wir leiden mit. Mit dem einsamen Vater, den trauernden Kindern nach seinem Tod. Wir sind erleichtert beim Happy End. Und die Moral wiegt schwer. Die nehmen wir mit in unseren Tag. Und wahrscheinlich sogar darüber hinaus.

EDEKAS Angebot, die Lebensmittel, sehen wir nur nebenbei beim großen Festmahl. Direkte Werbung gibt es nicht.

Aber beim nächsten mal, wenn du für einen besonderen Anlass einkaufst, da denkst du vielleicht: „Ach komm, wer weiß denn schon, wie oft wir so noch zusammenkommen… da darf es auch mal der gute Champagner sein!“, und spazierst womöglich zu EDEKA, wo du den teureren Champagner aus dem Regal ziehst.

EDEKA findet man jetzt auch einfach netter als den anonymen Discounter mit seiner Stressatmosphäre, oder? Und auf ein paar Euro mehr kommt es jetzt auch nicht an.

Is‘ doch schließlich Weihnachten.

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AirBnB: Eine authentische Story mit Fokus auf das Ergebnis

Ich erinnere mich noch genau, als ich dieses Storytelling-Beispiel das erste mal im Werbeblock vor einem Film im Kino gesehen habe. Der Sound hat mich sofort gecatched.

Aber dann auch noch dieses herzige Paar? Und die tolle italienische Aussicht? (Oder wo auch immer das ist?) SOWAS-VON-URLAUBSREIF nach diesen 30 Sekunden Werbezeit.

Schauen wir rein:

In 30 Sekunden sehen wir in (scheinbaren?) Schnappschüssen Anreise und Urlaub eines älteren (Ehe)paares. Kein Text. Keine Erklärung. Kein „Buch bei uns, weil wir die besten /günstigsten sind.“

Mich interessiert nicht, ob AirBnB die schönste Buchungsplattform für Ferienunterkünfte ist. Oder ob ich besonders viel oder wenig bezahle. Wie toll der Kundenservice ist oder wie riesig die Auswahl.

Wenn ich die intimen, atmosphärischen Fotos dieses Urlaubs sehe, perfekt inszeniert in minimalistischem Storytelling, erzählen die eine ganz eigene Geschichte.

Da denke ich einfach nur: Oh, das will ich auch!

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Storytelling in E-Mails und Newslettern

Ok, Eigenwerbung: Wenn du wissen willst, wie Storytelling in E-Mails funktioniert, empfehle ich dir, meinen Newsletter zu abonnieren. Denn darin arbeite ich regelmäßig mit Storytelling.

Du wirst nicht nur sehen, wie ich Storytelling für E-Mails verwende, sondern auch, um meine Kurse anzukündigen oder Programme zu verkaufen.

Hier drei bereits versendete Newsletter von mir als Beispiel:

Wie geht Storytelling?

Storytelling kann man lernen.

Im Grunde geht es immer darum, dass ein Held oder eine Heldin ein Problem überwindet.

Weil das aber in der Praxis nicht so einfach ist, habe ich ein paar Satzanfänge für dich vorbereitet, die dir das Geschichten-erzählen sofort vereinfachen werden.

Nutze sie – so oder ähnlich – wann immer du Menschen fesseln willst.

Zum Beispiel

  • auf der Bühne
  • In E-Mails
  • In Kundengesprächen
  • In Social Media
  • Beim Verkaufen
  • Bei der Pressearbeit
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Storytelling in 13 Sätzen erklärt – mit vielen Beispielen

Hier habe ich 13 Sätze für dich herausgesucht, die typischerweise in guten Geschichten vorkommen – und ich sage dir auch, was du mit ihnen anfangen kannst.

Natürlich sollst du nicht GENAU DIESE Sätze verwenden.

Aber versuche es mal mit ähnlichen! Die Aufmerksamkeit deines Gegenübers wird dir gewiss sein.

1. Starte dort, wo es spannend ist

DAS IST DER SATZ: „Er trat ein, ohne zu klopfen.“

Spar dir von jetzt an für deine Texte eine Einleitung.

Denn auch wenn dir dein Deutschlehrer das mit der Einleitung mühevoll beigebracht hat: Sie langweilt. Sie nimmt den Drive aus deiner Geschichte. Sie ist unnötig.

Halte es deshalb mit der Regel Nummer eins an allen Journalistenschulen: Steig sofort mit der Handlung ein!

Egal, ob es sich um eine Pressemitteilung handelt, einen Text auf deiner Webseite oder einen Facebook-Post: Gutes Storytelling beginnt mit einem BÄM!

Also: Leg los mit einer konkreten Beobachtung. Mit etwas, das Lust auf mehr macht.

Im obigen Beispielsatz etwa: Da tritt jemand ein. Wer? Noch wissen wir es nicht. Er klopft nicht. Wäre es eigentlich angebracht gewesen, zu klopfen? Hm. Wir werden neugierig.

Der Einstiegssatz macht deutlich, dass da gleich etwas kommt. Weil er relevante Informationen auslässt, will man dranbleiben.

Eine Einleitung hätte diesen Effekt komplett versaut.

Dieses „Sofort-in-eine-Szene-Einsteigen“ kannst du auch anwenden, wenn du von Journalisten interviewt wirst.

Meine Güte, was wird der Journalist begeistert sein, wenn du mit einer Erinnerung oder einem konkreten Beispiel auf seine Frage antwortest! Wenn du ihm ganz genau schilderst, was in diesem einen Moment passiert ist! 

Solche „Szenen“ eignen sich nämlich ganz besonders gut für Text-Einstiege.

Und wer weiß, vielleicht belohnt dich der Journalist genau damit: dass du in den ersten Sätzen seines Textes genannt wirst.

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2. Benutze Wörter, die einen Ablauf illustrieren

DAS IST DER SATZ: „Zuerst waren es nur ein paar schlechte Noten – dann aber wurde ich von der Lehrerin meiner Tochter in die Schule bestellt.“

Wer eine Geschichte erzählt, wer Storytelling nutzt, braucht Handlung. Deshalb sind Wörter wie „zuerst“ und „dann“ notwendig.

Es muss etwas passieren, und das, was passiert, sollte strukturiert werden.

Beispiele für Abläufe im Storytelling aus der Presse:

  • „Es ist noch nicht lange her, da belächelte ich die Schrebergärtnerinnen unter meinen Freunden: zu viele Regeln, zu viel Arbeit. Dann kam die Zeit, in der ich monatelang auf Rückrufe von Gartenvereinen hoffte. Jetzt endlich hat sich mit dieser Parzelle ein kleiner Traum erfüllt. Der Traum von unserer eigenen grünen Insel.“ (Vivian Alterauge in hygge)

Mit Wörtern, die einen Ablauf ausdrücken, nehmen wir den Leser an die Hand und führen ihn durch die Geschichte hindurch. Solche Wörter können sein:

  • Zuerst
  • Einst
  • Am Anfang
  • Damals
  • Dann
  • Jetzt
  • Mittlerweile

Achtung: „Zuerst“ und „dann“ solltest du in einem Storytelling-Kontext verwenden – NICHT, um deine Laufbahn runterzurattern!

Viel zu oft begegne ich nämlich Über-mich-Seiten, auf denen Stationen „abgearbeitet“ werden:

„Zunächst absolvierte ich eine Ausbildung an der [Name irgendeines Instituts], dann hatte ich das Vergnügen, mich bei [Name irgendeines wichtigen Menschen] weiterzubilden…“

Das törnt ja sowas von ab.

Auch ganz nett an meinem Beispiel ganz oben: Man steckt in den Schuhen des Erzählers. Er weiß noch nicht, was die Lehrerin ihm sagen will, er ahnt nur: Es wird nichts Gutes sein. Diese Unwissenheit teilt der Erzähler mit uns.

Wir wollen wissen, was da kommt – und bleiben dran. Da zeigt sie sich, die Magie des Storytellings. 

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3. Lass etwas „plötzlich“ passieren!

DAS IST DER SATZ: „Plötzlich hörte ich ein Geräusch“

„Plötzlich“ ist das Storytelling-Signalwort schlechthin.

Es signalisiert: Achtung, hier passiert jetzt was! Damit hast du garantiert die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer oder Leser.

Allerdings muss die Handlung auch tatsächlich eine Unterbrechung des Gewohnten bedeuten.

„Plötzlich schaltete die Ampel auf Rot“ ist nur dann sinnig, wenn die Ampel nicht auf Rot hätte schalten sollen.

„Plötzlich fing es an zu regnen“ sollte es nur dann heißen, wenn der Regen nicht vorhersehbar gewesen war.

Es geht darum, Kontrast herzustellen: Eben noch war alles wie immer, plötzlich ändert sich das.

Setze das Wort also sparsam ein, um deiner Geschichte an genau der Stelle Tempo zu geben, an der es spannend wird.

Denn es signalisiert: Jetzt wird sich Handlung verdichten, wird es Probleme oder Konflikte geben, kommt es zu Umbrüchen und Veränderungen!

Das, was du erzählst, sollte also tatsächlich spannend sein.

Wenn du eine Story erzählst, in der dir plötzlich etwas klar wird, dann tauche etwas tiefer in diesen Moment ein: Stehst du, liegst du, gehst du am Strand spazieren, sitzt du in einem langweiligen Meeting?

Wodurch wird die plötzliche „Erleuchtung“ ausgelöst?

Was passiert direkt danach? 

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4. Nutze gesprochene Sprache und Dialoge

DAS IST DER SATZ: „Du musst in deinem Leben etwas ändern’, sagte er.“

Gesprochene Worte machen deine Geschichte aktiver, geben ihr Handlung.

Allerdings machen gerade bei der Pressearbeit viele den Fehler, dass ihre „Helden“ tödlich langweilige Dinge von sich geben. 

Sätze wie dieser etwa bringen jeden Journalisten zum Gähnen:
„‚Das Event war ein voller Erfolg’, sagte Geschäftsführer Peter Müller.“

Noch schlimmer ist nur noch: „’Das Event war ein voller Erfolg’, resümierte Geschäftsführer Peter Müller’“. Wahlweise auch „freute sich“ oder „verkündete“.

Lass die Menschen in deinen Geschichten einfach Dinge sagen. Alles andere klingt gewollt und meist allzu sehr nach PR.

Und wenn jemand etwas sagt, dann sollte es auch berichtenswert sein: etwa Meinungen, Aufforderungen, Lob, Emotionales oder Kritik.

Beispiele aus der Presse:

  • „Im Sommer bereitet sich die 32-Jährige auf Rollerski auf die Wintersaison vor, auch wenn sie kein besonderer Fan ist: „Ich bin heuer übel gestürzt, schau, hier sieht man noch die Narbe“, sagt sie und zeigt mir einen roten Striemen am Arm. „Völlig entstellt.“ Sie lacht.“ (Julia Hackober in emotion)
  • „Ab und zu mache ich auch ein Foto für Instagram. Das hat wiederum eine Freundin in Süddeutschland inspiriert: `Ich bin so nah an toller Landschaft, aber sehe unter der Woche kaum was davon. Jetzt radele ich vor der Arbeit an den See – und der Tag ist ein anderer.`“ (Christiane Stella Bongertz in hygge)

Übertragen aufs Storytelling im Business heißt das:

DER ausschlaggebende Satz, der bei dir alles geändert hat – der muss mit rein.

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5. Emotionen beschreiben, statt plump benennen

DAS IST DER SATZ: „Wütend schmiss ich die Tür hinter ihm zu.“

Gutes Storytelling braucht Gefühle.

Was machen die Geschehnisse mit dem Helden oder der Heldin? Was lösen die Probleme, Konflikte, Widerstände in dieser Person aus?

Du solltest also Emotionen beschreiben – am besten, ohne sie plump zu nennen.

Zwar habe ich im Beispielsatz das Wort „wütend“ benutzt – allerdings nicht nur mit der simplen Feststellung „Ich war wütend“. Ich habe stattdessen etwas beschrieben, das den Leser begreifen lässt: Die Erzählerin ist gerade echt aufgebracht.

Durch die Beschreibung einer Handlung kann so ein Gefühl lebendig werden.

Viel zu oft lese ich Beispiele wie dieses: „Nach meiner Kündigung war ich am Boden zerstört.“

Und das löst leider rein gar nichts in mir als Leser aus.

Wenn du willst, dass ich mitfühle (und nur dann lese ich auch gebannt weiter), dann musst du mir beschreiben, was da los war.

Nicht (nur): „Nach meiner Kündigung war ich am Boden zerstört.“
Sondern (auch):

  • Ich habe tagelang einen Serienmarathon veranstaltet und mich nur noch von gelieferter Pizza ernährt
  • Ich habe alle Verabredungen sausen lassen
  • Ich bin fluchtartig nach Italien gefahren, nur um da deprimiert am Strand zu sitzen

Nimm mich mit in den Moment, beschreibe, was da passiert ist – damit ich schlussfolgern  kann: „Wow, die ist ja echt am Boden zerstört!“

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6. Erzeuge Kopfkino

DAS IST DER SATZ: „Die Spinne hatte acht lange, haarige Beine.“

Wenn du dich nun auf Details besinnst, dann lohnt es sich, gut auszuwählen:

Was stach damals besonders hervor? Was erzeugte Emotionen in dir?

Was könnte also auch beim Leser etwas auslösen – etwa Mitleid, Freude oder eben Ekel?

Die Spinne zu beschreiben, macht nur dann Sinn, wenn sie im Zentrum einer Handlung steht, wenn also mit dieser Spinne jetzt gleich etwas passieren wird (oder gerade passiert).

Dann ruft man mit der sehr ins Detail gehenden Beschreibung wieder das Kopfkino hervor, das Storytelling erzeugen möchte:

Der Leser sieht die Spinne im Geiste genau vor sich. Und er wird dabei wahrscheinlich etwas fühlen – vermutlich Abscheu, ein inneres Schütteln.

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7. Bringe mit Zusammenfassungen Tempo rein

DAS IST DER SATZ: „Ich ging vier Tage nicht aus dem Haus und hockte verheult im Schlafanzug vor dem Fernseher.“

Die Kunst des Storytelling liegt nicht nur in Detail-Beschreibungen – sondern auch darin, einige Abschnitte der Geschichte als zusammenfassende Handlung zu schildern, um so mehr Tempo hineinzubringen.

Wichtig: Dabei musst du konkret bleiben!

Viele machen den Fehler – auch in Interviews mit Journalisten – Dinge unkonkret zu umschreiben. Etwa mit einem Satz wie diesem: „Es war eine schwere Zeit“.

Höre ich das von einem Interviewpartner, so hake ich sofort nach: „Was genau ist denn passiert? Wie ging es Ihnen damals und wie hat sich das konkret ausgedrückt?“

Das Ergebnis kann ein Satz wie der Obige sein.

Durch konkrete Beschreibung kannst du ein Bild vor dem inneren Auge des Lesers erzeugen ­– ohne ins Detail gehen zu müssen.

Ich weiß, dass das vielen schwerfällt. Sobald ich sie auffordere, bildhafte Erinnerungen zu nennen, kommen sie von einer Kleinigkeit zur anderen. Plötzlich wird die Geschichte irre lang, und dann ist es wieder an mir als Journalistin, herauszufiltern, was wirklich spannend ist.

Gute Geschichten halten die Balance: Sie ziehen den Leser in wesentlichen Momenten in die Story hinein und geben ihm eine beschreibende Zusammenfassung, wenn es weniger spannend zugeht. 

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8. Arbeite mit Gegensätzen und starken Wertungen

DAS IST DER SATZ: „Niemals hätte ich gedacht, dass ich mal Boden schrubben würde.“

Gegensätze sind ein Klassiker:

  • vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan
  • von der Prostituierten zur Pretty Woman
  • vom gefeierten Star zum auf-dem-Boden-der-Tatsachen-Gelandeten

Geschichten der Wandlung laufen einfach gut.

Mit dem Helden sollte etwas passieren, es muss Veränderung geben!

Der obige Satz funktioniert auch als Einstieg in eine Geschichte: Er kündigt einen krassen Fall an, macht neugierig auf mehr.

Denn starke Wertungen bringen Spannung in deine Geschichte.


Nicht: Das Essen schmeckte gut


Besser: Es war ein wahres Festmahl!

Nicht: Das Wetter ist schlecht

Besser: Was für ein Dreckswetter!

Lass Dinge katastrophal, irre, unter aller Sau sein oder sensationell, Augen öffnend oder lebensverändernd (wenn es denn zutrifft).

„Niemals“ drückt außerdem eine starke Wertung oder Haltung aus, eine Einordnung am Ende einer Skala.

Solche Extreme beleben Geschichten. Deshalb geht es so selten um langweilige, durchschnittliche Menschen in Hollywood-Filmen.

Tauchen „Normalos“ auf, dann widerfährt ihnen in der Regel etwas Unvorhergesehenes, oft auch Extremes. Oder sie lehnen sich als „Held von nebenan“ gegen große, mächtige Gegner (multinationale Konzerne, reiche Familien…) auf.

David gegen Goliath – wieder ein sehr beliebter Gegensatz.

Den lieben übrigens auch Journalisten:

  • der kleine lokale Buchladen, der sich gegen Amazon aufbäumt
  • das Startup, das gegen den Platzhirsch antritt
  • die neue, unbekannte Künstlerin, die die Opern-Szene aufmischt
  • der junge Politiker, der alles anders macht als die Partei-Großen

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9. Spannung braucht ein „Aber“ oder ein „Doch“

DAS IST DER SATZ: „Aber dann kam alles anders.“

„Aber“ und „(Je)doch“ sind Königswörter im Storytelling. Sie drücken Gegensatz aus, Veränderung, Umsturz, Widerspruch. Und somit Spannung.

Sie können eingesetzt werden, um unerwartete Charaktereigenschaften oder Handlungen zu beschreiben:

  • „Er war Sänger in einer Rockband, aber er mochte keine öffentlichen Auftritte.“
  • „Sie beschlossen zu heiraten. Aber dann fing der Krieg an.“
  • „Aber dann kam alles anders.“

Dieser letzte Satz ist zugleich eine Hinführung: Im Anschluss muss man nämlich unbedingt erzählen, was denn nun anders kam.

Er „teasert“ quasi an, dass es gleich Veränderung geben wird und macht neugierig auf das, was kommt. Er erzeugt Spannung. Er ist ein Klassiker für Geschichtenerzähler.

Beispiele aus der Presse:

  • „Felicitas Albers war gerne Lehrerin. Sie stand morgens um fünf auf, machte selten Pause. Doch trotz Lehrermangel bekam sie keine feste Stelle.“ (Parvin Sadigh in DIE ZEIT)
  • „Im neuen Schuljahr könnten in Deutschland bis zu 40.000 Lehrkräfte fehlen. Manche Bundesländer greifen zu drastischen Mitteln, doch Besserung ist nicht in Sicht.“ (Hannah Bethke in DIE ZEIT)
  • „Für viele steht in diesem Sommer der erste richtige Urlaub seit Beginn der Pandemie an. Endlich wieder auf einem Liegestuhl faulenzen, lesen und den meditativen Geräuschen des Meeres lauschen. Es klingt so herrlich – zumindest in der Theorie.“ (Lea Birke in emotion)

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10. Fragen für Spannungsmomente

DAS IST DER SATZ: „War alles umsonst gewesen?“

Auch mit Fragen lässt sich Spannung erzeugen.

Sie sind rhetorisches Mittel und holen den Zuhörer ins Boot: Obige Frage stellt er sich nämlich in dem Moment, wo alles auf eine Katastrophe hinauszulaufen scheint.

Sie fasst zusammen („Was bisher geschah war katastrophal“) und leitet über („Gleich erfahren wir, ob es eine Lösung des Problems geben wird“).

So wirkt die Frage wie ein Moment des Innehaltens, Reflektierens.

Ähnliche Sätze:

  • „Was würde meine Mutter sagen?“
  • „Hatte er etwa vergessen, das Geld in den Tresor zu legen?“
  • „Was, wenn ich den letzten Flug verpassen würde? Wie sollte ich es je zurück nach Hause schaffen?“

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11. Kreiere einen Wendepunkt – und eine Erlösung

DAS IST DER SATZ: „In letzter Sekunde erreichte ich den Zug.“

 Die meisten guten Geschichten leben von einem Auftürmen an Problemen, die immer größer werden.

Wird der Held es dennoch schaffen? Wird die Heldin eine Lösung finden?

Wir leiden und hoffen und bangen mit, sehen dabei zu, wie alles auf die Katastrophe hinauszulaufen scheint und DANN…

Geht doch noch alles gut.

Dann wird in letzter Sekunde der Zug erreicht/der kleine Buchladen gerettet/die Welt vor dem Untergang bewahrt,

Okay, ja, das kann auch nerven, vor allem in Hollywood-Filmen mit wenig Tiefgang: Immer dieses Gerenne durch irgendwelche Flughäfen, während die geliebte Person bereits am Gate steht… Und das nur deshalb, weil dem Helden erst jetzt – in letzter Sekunde eben – aufgegangen ist: Die will ich, und keine andere!

Aber gut, auflisten musste ich solch eine Szene hier trotzdem.

Weil sie einfach zum klassischen Repertoire dazugehört. Weil sie ein typisches Element erfolgreicher „Stories“ enthält: den Wendepunkt.

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12. Was ist deine Erkenntnis?

DAS IST DER SATZ: „In dem Moment wusste ich: Ich wollte nie wieder durch diese Tür kommen, an diesem Schreibtisch sitzen.“

Erkenntnis ist auch eine Form von Wandlung – und funktioniert im Storytelling immer.

Achte mal darauf, wie viele Magazin-Beiträge mit einer Art von Erkenntnis enden!

Dabei wird immer so etwas wie ein „Endpunkt“ suggeriert: Früher war ich unwissend, heute bin ich erleuchtet. Ich habe gelernt. Ich bin gereift. Ich bin „fertig“.

Journalisten lieben das.

Für die besten Storyteller ist ihre Geschichte der Anlass, eine Aussage zu treffen. Sie wollen eine „Message“ rüberbringen, und als Vehikel nutzen sie eine Anekdote, etwas selbst Erlebtes.

Niemals würden sie „einfach nur so“ eine Geschichte erzählen. Statt dessen wählen sie genau die aus, die zu einer Botschaft hinführt. Die für etwas steht.

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13. Beleuchte die stattgefundene Veränderung

DAS IST DER SATZ: „Seither habe ich keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken.“

Schlussfolgern, den Bogen schließen – das braucht jede Geschichte. Zusammenfassungen wie diese setzen einen Endpunkt.

Auch sie sind eine Art Schlussfolgerung, ein „was ich daraus gelernt habe“.

Die Moral’ von der Geschicht’ interessiert den Leser – sie gehört als Abrundung einfach dazu.

Schließlich soll sich das Mitleiden und Mitfiebern doch gelohnt haben! Wir wollen am Ende wissen, wo der Held steht, und was seine Erfahrungen mit ihm gemacht haben.

Wir wünschen uns, schlicht und ergreifend: Ein dauerhaftes Happy End.

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Storytelling Checkliste

  1. Starte sofort mit dem spannenden Teil.
  2. Benutze Wörter, die einen Ablauf ausdrücken (wie zuerst … dann).
  3. Mit „plötzlich“ Signale setzen: Hier passiert jetzt was!
  4. Nutze gesprochene Sprache und Dialoge um die Geschichte aufzuwerten
  5. Emotionen beschreiben, statt sie plump zu benennen (show don’t tell).
  6. Erzeuge Kopfkino, wenn es etwas Besonderes zu erzählen gibt.
  7. Fasse Handlungen beispielhaft zusammen, wenn es sich anbietet.
  8. Arbeite Gegensätze heraus und benenne sie.
  9. Setze ein „Aber“ für Gegensätze und Spannung ein.
  10. Kreiere mit Fragen einen Moment des Innehaltens („War alles umsonst gewesen?“).
  11. Arbeite mit einem erlösenden Wendepunkt.
  12. Gibt es eine Erkenntnis, berichte von ihr.
  13. Runde die Geschichte ab, indem zu erzählst, was sich verändert hat.

Bereit, Storytelling in der Pressearbeit einzusetzen?

Bewirb dich, um mit uns zu arbeiten! In den Presse Rockstars begleiten dich vier kompetente Journalistinnen ein Jahr lang dabei, dein Business in die Medien zu bringen.

Schlagwörter:

13 Gedanken zu „13 Sätze, die aus deiner Geschichte echtes Storytelling machen“

  1. Hi Marike,

    du hast hier einen phantastischen Artikel geschrieben.

    Ich habe mir in den letzen Monaten dutzende Artikel zum Thema Storytelling durchgelesen (oder versucht zu lesen, weil: langweilig).

    Aber dein Artikel ist mit Abstand der Beste. Deine Tipps sind echt gut und dieser Artikel kommt in meine Favoritenleiste.

    Danke für diesen neuartigen Artikel.

    Gute Arbeit,

    Alex

    PS: Dein Schreibstil gefällt mir auch sehr. Ich mag auch, wie du die einzelnen Punkte strukturiert hast. Das sieht einheitlich aus und spendiert einen guten Lesefluss.

  2. Hallo Marike,
    Vielen Dank für die Einführung in die Welt des Schreibens. Ich stecke noch in den Kinderschuhen und bin für deinen Beitrag dankbar. Es bestärkt mich in meiner Absicht und ich hebe schon meinen Fuß in die richtige Richtung. Du hast eine besondere Art mit Leichtigkeit das auf den Punkt zu bringen, was du beschreibst. Ich schöpfe auch aus deinen Worten die Kraft die Ich meine zu brauchen. Alles trifft sich im Leben zweimal hat mir mal jemand gesagt. Ich hoffe ich werde nochmal das Vergnügen haben. Herzliche Grüße Izabela Monika Zöller

  3. Wieder mal voll auf den Punkt, liebe Marike! Da ist nicht nur so viel drin, was ich für meinen nächsten Text mitnehme. Sondern – wie so oft bei deinen Artikeln – wird beim Lesen meine eigene Kreativität so angefeuert, dass ich währenddessen anfange, meinen eigenen nächsten Blogpost zu schreiben…mega – mille grazie!

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.