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Wie nehmen mich Journalisten als Expertin wahr? – #009

„Für die Presse bin ich doch niemals ein Experte!“ 🥺

Ist das deine größte Sorge, wenn es um Pressearbeit geht?

Dann solltest du wissen: Journalisten geht es weniger um Abschlusszeugnisse, publizierte Fachartikel und goldene Auszeichnungen. Journalisten suchen bei ihren Experten und Expertinnen nach ganz anderen Dingen.

Welche das sind?

Das klären wir in der heutigen Podcastfolge.

Und das Beste daran ist: Du kannst diese Dinge ganz einfach üben und sofort anwenden. Dazu brauchst du weder eine weitere Ausbildung, noch ein Studium oder einen Fernsehauftritt.

Der Weg in die Presse steht dir damit frei!

Was du in diesem Podcast lernen wirst:

  • Was Journalisten wichtig ist, wenn sie auf der Suche nach Experten sind
  • Was deine beste Chance ist, um Journalisten auf dich aufmerksam zu machen
  • Warum du „klare Kante“ zeigen darfst
  • Worin du gut sein solltest, wenn du es als Experte in die Presse schaffen willst – und damit Journalisten dich immer wieder anrufen

Inhaltsverzeichnis der Episode:

  • 01:34 – Bring dein Thema mit einem aktuellen Ereignis zusammen
  • 03:05 – Ergreife leidenschaftlich Partei und zeig klare Kante
  • 04:13 – Nutze eine einfache, klare Sprache

Transkript:

Journalisten suchen immer nach Menschen, die sich mit etwas besonders gut auskennen. Warum? Weil sie sich nicht in allem auskennen können.

Deswegen fragen sie Menschen, die was wissen, die ihnen weiterhelfen können, die ihnen Dinge erklären können, so dass die Leser, die Zuhörer, die Zuschauer das dann auch verstehen.

Deshalb ist eine der besten Möglichkeiten in die Presse zu kommen, sich als Experte zu präsentieren und Journalisten ein Interviewthema anzubieten.

Ich wette, du fragst dich jetzt: „Ich – ein Experte? Ja geht’s denn noch? Ich bin doch kein Experte.“

Weil du da gleich an einen Professor denkst, an jemanden, der ein wichtiges Buch geschrieben hat. Für Journalisten ist das manchmal gar nicht so wichtig. Am wichtigsten ist, dass du dich mit einem Themengebiet richtig gut auskennst.

Und das ist wahrscheinlich – nehme ich mal an – das Themengebiet mit dem du es zu tun hast.

Also wenn du Menschen berätst, dann gibst du ihn täglich Tipps, wenn du ein Produkt entwickelst, dann kennst du das Themengebiet, das mit diesem Produkt zusammenhängt richtig, richtig gut und das, was du darüber weißt, das kannst du Journalisten anbieten.

Ich werde jetzt drei Dinge nennen, die Journalisten besonders interessieren:

Das Erste, was Journalisten sehr interessiert ist, wenn du dein Wissen zu einem aktuellen Thema anbietest. Zu einer aktuellen Debatte.

Vielleicht erinnerst du dich, dass vor ein paar Jahren ein ziemlich bekannter Fußballer Selbstmord begangen hat: Robert Enke, weil er depressiv war.

Und plötzlich sprach ganz Deutschland über das Thema Depression.

Und plötzlich kamen alle möglichen Experten zu Wort.

Frag dich also, gibt es gerade irgend eine Debatte, die mit meinem Thema zu tun hat? Gibt es gerade eine große Diskussion, in die ich mich quasi einklinken kann, wo ich als Experte mein Wissen weitergeben kann?

Nehmen wir mal an die Weihnachtszeit bricht an und dein Thema als Familientherapeut ist es unter anderem, dass du Familien sagst, wie sie stressfreier miteinander leben können.

Da ist die Weihnachtszeit natürlich prädestiniert, weil viele Menschen ja unter dem Tannenbaum das große Streiten beginnen und sich jedes Jahr zu Weihnachten in den Haaren liegen.

Du könntest also zum Beispiel ein Interview zu dem Thema anbieten: „Wie man es stressfrei als Familie durch die Weihnachtszeit schafft.“

Frag dich also, gibt es saisonale Themen, zu denen du was sagen könntest, gibt es große Debatten, zu denen du was beitragen könntest, könntest du deine Meinung zu einem dieser Themen sagen.

Das interessiert Journalisten. Dein Wissen zu einem aktuellen Geschehen. Zu etwas, das aktuell gerade auf ihrer Agenda steht.

Denn klar, Weihnachten müssen die Weihnachtsthemen von A bis Z bedienen und die sind immer froh, wenn sie da auf neue Ideen gebracht werden.

Das zweite, was Journalisten sehr interessiert ist, wenn du eine klare Haltung hast, wenn du klare Kante zeigst, wenn du leidenschaftlich für etwas Partei ergreifst.

Wenn du etwas richtig doof findest, wenn du findest, dass etwas höchste Zeit ist, wenn du findest, dass ganz Deutschland einen großen Fehler macht. Dann sag das.

Viele kommen da in so eine einerseits – andererseits Position, weil sie natürlich gelernt haben in der Schule, in der Universität, in ihrer Coaching-Ausbildung, dass fast nichts schwarz-weiß ist.

Ja, leider ist das aber nun mal so, dass Journalisten auf schwarz-weiß sehr, sehr abfahren.

Das heißt, wenn du wirklich sagen kannst, so kann es nicht weiter gehen, bei diesem Thema, dann tue das. Journalisten mögen eine klare Haltung, eine klare Meinung, leidenschaftliche Plädoyers.

Du kannst immer noch in die Grautöne übersiedeln, wenn du erstmal im Interview mit dem Journalisten bist. Aber wenn du den Journalisten kontaktierst, baue immer darauf, er wird eher auf dich zurückkommen, er wird dich eher zurückrufen, wenn du ihm eine klare Meinung, eine klare Haltung präsentierst.

Journalisten lieben Experten, die sich klar und verständlich ausdrücken können.

Nichts ist schlimmer, als wenn ich als Journalist ein Gespräch habe mit einem Experten 45 Minuten lang und ich habe mir hinterher 10 Zeilen auf- geschrieben, weil er eigentlich nur geschwafelt hat.

Also bemühe dich im Kontakt mit Journalisten wirklich verständlich zu sprechen, so wie du es vielleicht auch beim Nachbarn am Zaun erklären würdest, wie das deiner Großtante erklären würdest.

Ein Thema, ein kompliziertes Thema auf den Punkt bringen zu können, verständlich erklären zu können, das finden Journalisten unheimlich interessant. Und das merken sie meistens schon beim Erstkontakt.

Wenn du es also schaffst, ein schwieriges Thema so rüberzubringen in eine Alltagssprache, dass es jeder versteht, dann nimmst du den Journalisten Arbeit ab und er wird dich wahrscheinlich gerne wieder anrufen.

Wenn du jetzt weiter einsteigen möchtest in das Thema „Pressearbeit selber machen“, dann gehe gerne auf meine Webseite, dort gibt es ein 10-Tages Training zum Thema: „Wie du deine Pressearbeit selber machst und dein Unternehmen, deine Dienstleistung in die Presse bringst.“

Du bist mehr der visuelle Typ?
Diese Episode gibts auch als Video:

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Marike Frick

Marike Frick

Marike Frick ist ausgebildete Journalistin und zeigt Unternehmern und Einzelkämpfern, wie sie ihre Pressearbeit selber machen können. Ihre Texte sind u. a. in DIE ZEIT, Brigitte Woman, Financial Times Deutschland, Spiegel Online und Business Punk erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie derzeit in Genf, glaubt an die tägliche Ration Kaffee (Barista-Style) und liebt gut gemachte TV-Serien in Kombination mit dunkler Schokolade und Rotwein.