Wer „Pressemitteilung schreiben“ googelt, findet viele Tipps. Doch die meisten davon kann man sich getrost sparen. Als Journalistin kann ich dir sagen, was meine Kollegen wirklich begeistert – und wie du in 6 Schritten eine genial gute Pressemitteilung schreiben kannst.
Die Wahrheit ist: Pressemitteilungen veröffentlichen, das tun alle. Und deshalb sortieren Journalisten rigoros und unerbittlich aus.
Wann lohnt es sich also, Hirnschmalz in einen Text zu stecken – und wann gibt es eine bessere Alternative? (Spoiler: Es geht auch direkter!)
Inhaltsverzeichnis
Vorweg noch etwas Wichtiges: Wenn Journalisten Pressetexte verwenden, dann bestenfalls also Informationsgrundlage.
Verabschiede dich also gleich von der Idee, irgendwer würde deine Sätze eins zu eins übernehmen – not gonna happen. Allenfalls bei einem Veranstaltungshinweis.
Wenn du dich jetzt fragst: Ist eine Pressemitteilung schreiben dann nicht total sinnlos?, dann habe ich hier die Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
Sollte einer dieser Punkte auf dich zutreffen: Klasse! Wenn nein, lies hier weiter.
Eine Pressemitteilung schreiben kann sinnvoll sein, bei:
➡️ einem wirklich völlig neuartigen Produkt / neuartiger Dienstleistung
➡️ Produkten, die ein wichtiges Problem für viele Menschen
➡️ sehr schrägen/ungewöhnlichen Produkten und Dienstleistungen
➡️ einem aktuell heiß debattierten Thema, bei dem du etwas wichtiges beitragen kannst
➡️ lokalen Events (für Regionalmedien)
WIESO LIEBEN JOURNALISTEN DEINE MISSERFOLGE AM MEISTEN?
Lerne die Antwort auf diese und viele weitere Fragen durch meine 20 Insider-Presse-Tipps. Damit bringst du dein Business in die Presse!
Eine Pressemitteilung schreiben
in 6 Schritten:
Schritt 1: Finde heraus, was spannend ist
Beim Pressemitteilung schreiben ist das wichtigste Elemente: Spannung. Die ersten Sätze müssen knallen.
Denn wenn sie das nicht tun, wird der Journalist nicht weiterlesen – egal, wie viel Mühe du dir gegeben hast.
Frage dich deshalb vorab:- Was ist sehr ungewöhnlich oder richtig, richtig neu an dem, was du vermelden willst?
- Kannst du einen Superlativ vermelden? (Superlative gehören zu den Signalwörtern, die Journalisten aufhorchen lassen)
- Wird ein Problem gelöst, das viele Menschen betrifft?
Dazu eine kleine Gedankenübung:
Stell dir mal vor, du stündest an einer Straßenecke und müsstest Flyer unter die Leute bringen. Was müsstest du rufen, damit jemand kurz stehenbleibt und deinen Flyer entgegennimmt?
Was Spannung erzeugt und was nicht:
Das klingt dröge:
„In diesem Hundehotel fühlen sich Vierbeiner richtig wohl – und Herrchen und Frauchen könnten beruhigt in den Urlaub fahren. Insbesondere wird hier auf gesunde Ernährung geachtet (auch vegane Kost möglich).“
Das hier weckt Neugier:
„In Neuhausen hat das erste vegane Hundehotel Deutschlands eröffnet!“
Bei der zweiten Variante würdest du bestimmt ein paar neugierige Blicke ernten: Ein VEGANES Hundehotel? Der ein oder andere würde deinen Flyer sicher annehmen.
Diese Fragen helfen dir, spannend zu formulieren:
- Was ruft bei anderen Erstaunen hervor, denen du zum ersten Mal von deiner Dienstleistung oder deinem Produkt erzählst?
- Bei welchen Details bekommen Menschen große Augen und sagen. “Was? Echt?”
Und wenn du jetzt sagst: Aber Journalisten haben doch einen ganz anderen Blick auf Themen, dann antworte ich dir: Nee.
In erster Linie sind die auch nur Menschen. Und von denselben Dingen angefixt wie Hans und Franz. Wie du und ich.
Was bei deiner besten Freundin funktioniert, funktioniert auch bei der Pressearbeit!
Das finden Journalisten langweilig:
Die meisten Menschen, die eine Pressemitteilung veröffentlichen, schreiben da nämlich Sachen rein, die aus Sicht von Journalisten eben eher langweilig sind.
Dazu gehören zum Beispiel:
- 👎🏻 der neue Laden, den sie eröffnen
- 👎🏻 der neue Geschäftsführer, den sie einstellen werden
- 👎🏻 die bahnbrechende (Coaching-)Methode, die sie entwickelt haben
Versteh das bitte nicht falsch: Klar sind diese Themen für dich wichtig – und natürlich überhaupt nicht langweilig.
Aber aus Journalistensicht sieht das anders aus. 🥱 Denn:
❌ Läden öffnen und schließen jeden Monat. Wen interessiert’s?
✅ Bist du die jüngste Ladenbesitzerin der Stadt? Dann ist das für den Lokaljournalisten viel spannender als die Nachricht, dass es den Laden jetzt gibt oder warum du ihn eröffnet hast.
❌ Eine Personalie interessiert allenfalls, wenn es um ein richtig großes und bekanntes Unternehmen geht. Und selbst dann… naja.
✅ Hat die neue Person im Unternehmen einen besonders interessanten Background? Ist sie zum Beispiel erst vor fünf Jahren ins Land gekommen und sprach damals kein Wort deutsch? Journalisten lieben Aufsteiger- und Heldengeschichten!
❌ Leider gibt es hunderte andere Coaches, die ihre Methode auch einzigartig und neu finden. Für Journalisten klingt das erstmal alles sehr sehr ähnlich…
✅ Wenn du eine Coachingmethode entwickelt hast, dann schau, ob du daraus den EINEN supernützlichen Tipp generieren kannst. Den einen Hack, den sonst vielleicht keiner kennt, für ein alltägliches Problem, das viele haben.
Schritt 2: Erzähl das Beste zuerst
Von wegen “save the best for last”: Wenn du etwas gefunden hast, das aufhorchen lässt, musst du das unbedingt in den ersten Satz deiner Pressemitteilung schreiben.
Wenn du dir von dieser Anleitung nur einen einzigen Punkt merken kannst, dann dieser: Der Aufbau einer Pressemitteilung beginnt mit dem spannendsten Fakt.
Ein guter Einstieg – ein schlechter Einstieg:
Das klingt dröge:
„Kennen Sie das? Schon ist es wieder Dezember, und Sie haben noch kein einziges Geschenk gekauft. Geschweige denn eine Idee. [Tollernamederwebseite] löst dieses Problem für Sie.“
Das hier weckt Neugier:
„Sofort das passende Geschenk finden: [Tollernamederwebseite] analysiert innerhalb von Sekunden die Suchbegriffe, die eine Person in den letzten zwei Monaten gegoogelt hat – und erstellt Ihnen daraus eine Liste mit Geschenk-Vorschlägen für diese Person. So kaufen Last-minute-Geschenkesucher nie wieder das Falsche.“
Diese ersten Sätze kommen sofort auf den Punkt – und erzählen von etwas, das wirklich neu ist.
📣 Übrigens: Wenn du über etwas schreiben willst, das du für neu hältst – überprüfe, wie revolutionär dein Angebot wirklich ist!
Viel zu viele Pressemitteilungen präsentieren kleinste Details als „Revolution“. Ein schönes Beispiel aus meinem Blogpost „Diese Pressemitteilungen kommen direkt aus der Hölle“:
„Auch optisch begeistern die bunt geswirlten Fruchtgummis als echter Hingucker auf dem Tisch“.
Nein: Das ist einfach nicht DIE spannende Neuigkeit! Wenn du dazu unbedingt eine Pressemitteilung schreiben willst, such dir einen anderen, besseren Dreh.
Es kann Sinn ergeben, Pressemitteilungen nach Baukastenprinzip zu schreiben: Die Kern-Message ist überall dieselbe, aber Einstieg und Schwerpunkt je nach Ressort unterschiedlich gewählt.
Das heißt:
BEISPIEL: GLEICHE KERN-MESSAGE, SCHWERPUNKT JE NACH RESSORT
Ein Beispiel: Du bist Konzertveranstalterin und hast zur Finanzierung einer neuen Reihe ein Crowdfunding gestartet.
Kulturresort
Das Kulturressort interessierst du mit einer Story über deinen Top-Act
Wirtschaftsressort
In der Wirtschaftsredaktion stößt vielleicht dein ungewöhnliches Finanzierungsmodell auf Interesse
Lokalredaktion
Die Lokalredaktion will mehr über diese Frau wissen, die so ein Projekt stemmt und “eine von hier” ist: Warum macht sie das? Was treibt sie an?
Schritt 3: Beginne mit den W-Fragen
W – wie: what? fragst du dich jetzt vielleicht. W-Fragen, das lernt jede Volontärin in der Journalismusausbildung, gliedern jeden Sachtext: Wer tut was warum, wo, wie, wann?
Daran kannst auch du dich orientieren.
Diese Fragen soll deine Pressemitteilung beantworten:
➡️ Was ist dein für ein Produkt / Firma / Person / Veranstaltung / Publikation?
➡️ Welches Problem wird gelöst?
➡️ Wie?
➡️ Für wen?
➡️ Warum ist die Information gerade jetzt interessant?
Wenn es einen aktuellen Anlass gibt: Super, nenne ihn jetzt! In meinem Content- und PR-Kalender findest du übrigens 620 Stich- und Aktionstage, die genau so einen aktuellen Anlass bieten können.
Schritt 4: Kombiniere die Fakten mit einer Story
Kannst du zu deinem Angebot irgendeine Geschichte von Menschen erzählen?
Diese Frage wundert dich vielleicht – schließlich willst du ein Produkt verkaufen, keine Schicksalsgeschichten.
Aber, wie ich schon sagte: Menschen interessieren sich für Menschen, sowohl Journalisten als auch Leserinnen.
Idealerweise verbindest du also beides miteinander. Und nutzt die menschlichen Geschichten quasi als U-Boot für deine Message.
SITUATION
Du bist die jüngste Ladenbesitzerin der Stadt
MIT MENSCHLICHER GESCHICHTE KOMBINIERT:
Denk weiter: Hast du viel von deiner Vorgängerin gelernt, die ihn dir verkauft hat? Könnt ihr anbieten, gemeinsam etwas zum Thema Generationswechsel zu erzählen?
SITUATION
Neue Person im Unternehmen ist vor fünf Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet, sprach kein Wort Deutsch.
MIT MENSCHLICHER GESCHICHTE KOMBINIERT:
Das ist an und für sich schon interessant, vielleicht kann sie noch mehr erzählen: Was fällt ihr in Deutschland besonders auf, was hat sie über die Kultur gelernt, was hat ihr in der schweren Anfangszeit Mut gemacht?
SITUATION
Du bist der Mann mit der neuen Coachingmethode
MIT MENSCHLICHER GESCHICHTE KOMBINIERT:
Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum du Coach geworden bist? Bist du beispielsweise ins Karriere-Coaching für Ü50-Jährige gegangen, weil du als Headhunter mit vielen Menschen in dieser Altersgruppe zu tun hattest – und genau weißt, welche Fehler sie bei Bewerbungen machen?
Wenn du mehrere Geschichten anbieten kannst (etwa, weil ihr ein größeres Unternehmen seid), dann nutze Aufzählungszeichen und liste ein paar solcher Storys auf.
Oder nimm eine einzige Geschichte und packe in die „Bullet Points“, was passiert ist.
So bekommen Journalisten einen Eindruck davon, welche Story es im Interview zu erzählen gäbe.
Hier gehe ich detaillierter darauf ein, wie du aus deinem Angebot – ob Produkt, Event oder Sachbuch – eine Geschichte entwickelst:
- So bekommst du Presse für dein Produkt
- So bekommst du Presse für dein Event
- So bekommst du Presse für dein Buch
In diesem Video gehe ich nochmal speziell darauf ein, was eine gute Geschichte für Journalisten ausmacht:
Schritt 5: Finde die richtigen Worte, und mach es so einfach wie möglich
Texte deine Pressemitteilungen, so wie du auch mit einem netten Kollegen sprechen würdest: nahbar, unkompliziert, persönlich, trotzdem seriös. Wie das geht?
👍🏽 Nutze Alltagssprache, die jeder Journalist versteht
👍🏽 Verwende möglichst wenig Substantive auf -ung, -heit und -keit, also z.B.Bebauung, Verträglichkeit, Verschwiegenheit, Nachhaltigkeitsorientierung, etc. Gehäuft machen sie einen Text anstrengend zu lesen.
👍🏽 Formuliere kurze Sätze – das Gehirn will schnell verstehen und verarbeiten!
👍🏽 Mache viele Absätze, so dass Journalisten die Pressemitteilung auch mal kurz überfliegen können
Gar nicht so leicht? 7 einfache Schreibtipps von Journalisten habe ich hier für dich zusammengestellt.
Schritt 6: Vergiss das Kleingedruckte nicht
Zum Abschluss braucht es ein paar Formalien, damit aus deinem Text eine richtig gute Pressemitteilung wird. Das solltest du formell beachten:
Diese Infos zum Schluss einfügen:
- kurz halten, nicht mehr als eine A4-Seite
- Kontaktdaten angeben inkl. Handynummer
- geht es um ein Buch: Verlag, Seitenzahl, Preisangabe nennen
- bei Veranstaltungen: Ort und Uhrzeit angeben
Du hast eine Webseite, auf der Journalisten weitere Informationen finden? Super – verweise darauf! Das hilft dir auch, dich im Text knackig kurz zu fassen.
Du willst dir was abschauen bei Leuten, die das mit dem Schreiben schon ziemlich gut können?
Bitteschön: In meinem Artikel “Beispiel Pressemitteilung” findest du nicht nur himmlisch gute Beispiele, sondern auch ein paar Abschreck-Texte aus der Hölle. Das hilft dir:
💥 Laberfallen zu vermeiden
💥 Fachsprech-Blabla zu erkennen
💥 zu verstehen, welche Anlässe es gibt – und wie man sie nicht verschenkt
Und last but not least stelle ich dir hier auch noch eine kostenlose Checkliste Pressearbeit zur Verfügung.
Versende deine Pressemitteilung an die richtigen Empfänger
Deine Pressemitteilung ist dann wichtig für Journalisten, wenn es um ein Thema geht, das er oder sie täglich bearbeitet.
Das heißt, du musst den richtigen Menschen erwischen. Du kannst nicht einfach zum Beispiel an redaktion@tagesspiegel.de schreiben!
Denn dann
- landet deine Pressemitteilung in einem riesengroßen Briefkasten
- geht deine Nachricht in 100.000 anderen Zusendungen, Pressemitteilungen und Leserbriefen unter
- schaut die Redaktionsassistenz vielleicht nur alle paar Tage mal drüber und löscht ungesehen
Deshalb musst du die eine Redakteurin in der Redaktion erreichen, die sich auch tatsächlich mit deinem Thema befasst.
In diesem Video erkläre ich dir, wie du in einer Redaktion den richtigen Ansprechpartner findest:
WIESO LIEBEN JOURNALISTEN DEINE MISSERFOLGE AM MEISTEN?
Lerne die Antwort auf diese und viele weitere Fragen durch meine 20 Insider-Presse-Tipps. Damit bringst du dein Business in die Presse!
FAQ: Fragen & Antworten zum Pressemitteilung schreiben
Idealerweise sollte sie nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein, was etwa 300–500 Wörtern entspricht (kannst du mit dem Word-Count deines Textverarbeitungsprogramms überprüfen). Faustregel: Wenn du nicht sicher bist, ob eine Info wirklich relevant ist, lass sie weg.
Über die W-Fragen haben wir in Schritt 3 schon gesprochen: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Wie? Beachte auch die Formalien unter Schritt 6. Ganz wichtig: Immer deine aktuellen Kontaktdaten für Rückfragen angeben.
Über die W-Fragen haben wir in Schritt 3 schon gesprochen: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Wie? Beachte auch die Formalien unter Schritt 6. Ganz wichtig: Immer deine aktuellen Kontaktdaten für Rückfragen angeben.
Zu werblich, zu kompliziert, zu unübersichtlich, zu lange Einleitung – schau dir dazu gern nochmal die abschreckenden Beispiele für Pressemitteilungen an.
Kannst du gern machen – aber bitte nur dann, wenn Menschen auch wirklich etwas zu sagen haben und nicht so hölzern klingen wie eine Mischung aus KI und Olaf Scholz.
Verschick die Pressemitteilung per Mail, mit einem knackigen Betreff, der sofort reinzieht. Am besten, du fügst die Pressemitteilung sowohl direkt in den E-Mail-Text ein und schickst sie zusätzlich als Anhang.
Ja: idealerweise vormittags zwischen Dienstag und Donnerstag. Da sind die meisten Journalisten bei der Arbeit. Und bei der Tagespresse ist vormittags die Aufmerksamkeit höher, weil nachmittags die gedruckte Zeitung produziert werden muss.
Pressemitteilungen werden in der dritten Person verfasst. Statt „Wir freuen uns…“ schreibst du „Das Unternehmen XY freut sich…“. Das wirkt professionell und neutral.
Ja, aber es ist sinnvoll, den Text oder Aufbau einer Pressemitteilung dabei anzupassen. Fachmedien etwa brauchen sehr detaillierte Informationen, während lokale Medien eher ein Bezug zur eigenen Stadt oder Gemeinde interessiert. Schau dazu gern nochmal Punkt 3 an.
In einer Pressemitteilung geht es um etwas Neues, Aufregendes, am besten in Form einer Geschichte.
Ein Pressestatement ist eine kurze Stellungnahme zu einem aktuellen Ereignis. Etwa: Deine Firma liefert Komponenten für deutsche Autobauer, und nach einer Wahl in einem wichtigen Exportland droht die neue Regierung mit Zöllen auf deutsche Ware. Dann kannst du in einem Statement Stellung nehmen, was das für dich und dein Team bedeutet.
Nicht zwingend, aber qualitativ hochwertige Bilder oder Infografiken können genauso in ein Thema reinziehen wie Text – genauso machen es Magazine und Zeitungen ja auch. Aber Vorsicht: Stell sicher, dass du die Nutzungsrechte dafür besitzt.
Checkliste: Das macht eine gute Pressemitteilung aus
Too long, nur drüber gescrollt? Dann merk dir auf jeden Fall diese Kernpunkte:
- Überlege, was einzigartig oder besonders oder sehr aktuell ist an dem, was du mitzuteilen hast – und packe das an den Anfang der Pressemitteilung.
- Finde den richtigen Journalisten und schreibe ihn oder sie persönlich an. Sage gleich am Anfang der Mitteilung oder Mail, warum das Thema für den Journalisten relevant ist.
- Formuliere in Alltagssprache, in kurzen, verständlichen Sätzen und komm schnell auf den Punkt. Spare dir die Einleitung und lass stattdessen Geschichten anklingen. Und mach unbedingt regelmäßig Absätze!
Ohne Pressemitteilung in die Presse? Das geht!
Und zwar oft sogar viel besser.
Ganz zu Anfang habe ich dir ja schon erklärt, was das Problem mit Pressemitteilungen ist: Viele werden einfach nicht gelesen.
Und gerade wenn bestimmte Kriterien nicht auf dich zutreffen – also die Mischung aus Bekanntheit, Aktualität, Originalität –, dann erst recht nicht.
Das heißt aber nicht, dass Pressearbeit für dich keinen Sinn ergibt!
Im Gegenteil: Auch wenn du nicht der Coach mit der One-in-a-million-Methode bis, wenn du eine Dienstleistung anbietest, die auch andere im Köcher haben, einen Verein gegründet hast oder eine kleine, lokale Initiative, können Journalisten wichtige Unterstützer für dich sein.
Du musst es nur anders angehen: sehr viel direkter.
Etwa, indem du mit deiner persönlichen Gründungs-Story ganz gezielt einzelne Journalisten kontaktierst. Oder dir einen cooles Gesprächs-Thema überlegst, mit dem du einen Podcast-Host von dir überzeugst.
Kannst du dir nicht vorstellen? Dann schau dir mal die folgenden (echten!) Beispiele an. Es sind alles Storys unserer Kundinnen, die im kleinen Sportwagen angeflitzt kamen und durch die Medien groß rausgekommen sind.
Die Tantra-Therapeutin Regina Heckert hat Journalisten ihre eigene Lebensgeschichte erzählt, vom katholischen Landmädchen zur Expertin für weibliche Lust. Lesen →
Stylecoach Dunja Hess dachte früher, Pressearbeit sei nur was für die ganz Großen – dann entdeckte sie, wie man Themen konkret und nutzwertig zuschneidet: Lesen →
Dorothee Kerstiens gründete gegen jeden Trend einen eigenen Verlag – und suchte sich für jedes Buchthema genau die richtigen Ansprechpartnerinnen, auch bei TV-Sendern: Lesen →
Dein erster Schritt in die Presse:
Hol dir eine professionelle Einschätzung,
welches Medien-Potenzial dein Business hat!
Oh super, vielen Dank für diesen Beitrag! Mir ist selbst gerade beim Mittagessen-Kochen eingefallen, wie ich meine Produktidee verpacken muss und welche Geschichte interessant sein könnte! Vielen Dank und liebe Grüße, Ann-Christin
http://www.die-kleine-Designerei.com
Danke für diesen Beitrag. Wie ist das, wenn man eine maßgeschneiderte Geschichte der Redaktion anbietet. Fühlen die sich dann nicht "bevormundet". Freuen sie sich drauf, dass sie eine tolle Geschichte haben? Oder ändern die Redaktionen die Texte noch ab? Ich möchte das eigentlich machen, habe aber keine Ahnung, ob das gewünscht ist. Danke für die Antwort
Sylvia
Entschuldige Sylvia, ich habe ja noch gar nicht auf diesen Beitrag geantwortet… Ich plädiere dafür, nie fertige Texte anzubieten, sondern nur Themenvorschläge. Dadurch fühlen sich Redaktionen nicht bevormundet. Alles Gute!
Chapeau, liebe Frau Frick. Sie verstehen Ihr Handwerk. Hat große Freude gemacht, Ihren Beitrag zu lesen. Vielen Dank!
Das freut mich sehr!
Vielen Dank für die wirklich hilfreiche Information. Als Autor weiß ich zu schätzen, wenn ein Rat knapp, gut lesbar, witzig geschrieben und dennoch informativ ist. Danke.
Und ich danke für das Lob!!
Tolle Tipps, sehr gut. Ich schreibe sogar PMs (Pressemitteilungen) die nicht länger sind als eine 1/2 DIN A 4 Seite. Etwa 250 Wörter. Es geht darum, neugierig zu machen. Kurze Pressetexte fallen schon aufgrund ihrer Kürze positiv auf. Wichtig sind halt auch gute Betreffzeilen zur PM.
Super DANKE! Sehr gut erklärt!
Knapp und treffend! Als pensionierte Lehrerin besteht mein Hauptfehler beim Schreiben darin, den Adressaten mit viel zu vielen Fakten überzeugen zu wollen. – Funktioniert nicht!
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S.O.S
Sparen ohne Verzichten – wie’s funktioniert – weiß ich. Steht in meknem ersten Buch „Spar dich glücklich“ von Sylvia Sima.
Eine Pressemitteilung für d eutsche Medien schreiben die „einschlägt“. Keine Ahnung wie das geht! Leute ich brauch euch! Deshalb bitte dringend um
Kontaktaufnahme.
Beste Grüße Sylvia
Hallo Sylvia,
ich empfehle dir mit meinem 10-Tage-Training zu starten. Jeden Tag erhältst du 2 Tipps in deinen Posteingang, die dir helfen, der Presse ein gutes Angebot zu machen: https://www.wasjournalistenwollen.de/training
Wenn du deine Pressearbeit mit der Hilfe von Journalistinnen angehen willst – vom bloßen Pressemitteilung schreiben raten wir ab! – dann kannst du dich hier für die Presse Rockstars bewerben: https://presse-rockstars.de/bewerben Dort arbeiten wir mit dir Themenvorschläge, Betreffzeilen, E-Mails an Journalisten usw. aus, die dich in die Presse bringen können. Das ist für Selbstständige meist viel viel ertragreicher als Pressemitteilungen.
Viele Grüße,
Marike
Liebe Sylvia,
vielen Dank für Deinen Beitrag! Ich verfasse gerade eine Pressemitteilung für unseren Behindertenfahrdienst in München und dabei haben mir Deine Tipps und Hinweise wertvolle Inspirationen geliefert!
Viele Grüße aus München
Philipp
Hallo Philipp,
toll, dass freut mich! Wünsche dir, dass die Pressearbeit jetzt auch Früchte für euch trägt. Viel Erfolg!
Es ist klar, dass das Verfassen einer Pressemitteilung eine Kunst für sich ist, bei der jedes Wort zählt. Sie haben einige wichtige Punkte hervorgehoben, wie die Bedeutung von spannenden Geschichten und emotional ansprechenden Zitaten. Diese Elemente können tatsächlich den Unterschied ausmachen zwischen einer beachteten und einer ignorierten Mitteilung.
In Anbetracht Ihrer Erfahrung, wie oft sollten kleien Unternehmen oder Freiberufler Ihre Pressemitteilungen aktualisieren oder überarbeiten, um mit den sich ständig ändernden Medienlandschaften Schritt zu halten? Welche Rolle spielt dabei das Feedback von Journalisten?
Hallo Klaus,
wie ich am Anfang des Artikels erkläre: Meiner Erfahrung nach kommen kleine Unternehmen oder Freiberufler mit Pressemitteilungen gar nicht sehr weit. Gesprächsangebote sind für sie der bessere Weg mit besseren Ergebnissen. Und diese Angebote mach man immer wieder neu. Einen sehr ausführlichen Artikel dazu findest du u.a. hier: https://www.wasjournalistenwollen.de/blog/pressearbeit/pressearbeit-fuer-selbststaendige/
Viele Grüße,
Marike
Danke für den Beitrag!
Sehr gerne, May. 🙂
Super Tipps, danke danke danke!
Der eine Link über Signalwörter ist kaputt, ansonsten toller Artikel und danke für die tipps die auch für uns als digital marketing agentur äußerst relevant sind!
Danke für den Hinweis! Haben wir behoben. 🙂